Minierfliege

Die Minierfliege im Überblick

Die Blätter Ihrer Pflanzen sehen aus, als hätte jemand unterirdische Gänge in einem Bergwerk angelegt? Die feinen, labyrinthartigen Tunnelnetzwerke deuten auf einen Befall mit Minierfliegen hin. Sie sind als Pflanzenschädlinge bekannt und gefürchtet. Hier sind es vor allem die Larven, die viel Ärger verursachen können. Gut zu wissen also, was zu tun ist. Wir verraten Ihnen, warum die Minierfliegen so schädlich sind, wie Sie diese erkennen und welche Maßnahmen den Befall wirksam stoppen können.

Unser Experte Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Fachtierarzt für Parasitologie, berät Sie bei einem Befall durch Minierfliegen umfassend und kompetent.

Inhalt
Minierfliege und Schadblätter

Minierfliegen - hinterlassen ein Mosaik an Pflanzen

Das Wort minieren bedeutet so viel wie unterirdisch graben oder unterhöhlen. Das verweist bereits auf eines der größten Probleme mit dieser Fliegenart und ihrer Neigung, die Blattstruktur anzugreifen. Wo sich Minierlarven ansammeln, bleibt von den Pflanzen häufig nicht mehr viel übrig und die Blätter gleichen einem Mosaik. Hier ist es angezeigt, schnell zu handeln. Wir helfen Ihnen dabei, die ungebetenen Gäste zuverlässig zu erkennen und effektive Maßnahmen zu ergreifen.

Achtung: Die Minierfliege ist nicht mit der Miniermotte zu verwechseln. Trotz der Namensähnlichkeit handelt es sich bei Letzterer um einen Schmetterling.

Wie erkennt man eine Minierfliege?

Minierfliegen (Agromyzidae) sind winzig klein und messen häufig nur zwei oder drei Millimeter in der Länge. Die Färbung des Körpers variiert zwischen Schwarz, Grau und Gelb. Eventuell erscheinen die Fliegen auch braun. Sie weisen transparente Flügel auf, die in der Sonne schimmern. Das wichtigste Merkmal dieser Insekten bleibt aber ihre Unauffälligkeit. Aufgrund ihrer geringen Größe sind sie nur schwer wahrzunehmen, was dazu führt, dass ein Befall zuerst nicht erkannt wird. Das stellt leicht ein Risiko dar. Häufig bemerken wir das Problem erst, wenn sich bereits deutliche Pflanzenschäden zeigen.

Minierfliege und Trauermücke

Sowohl die Minierfliege als auch die Trauermücke breiten sich im Garten und auf Zimmerpflanzen aus. Es ist wegen der sich überschneidenden Lebensräume nützlich, beide Arten auseinanderhalten zu können. Die Minierfliegen sind kleiner und kompakter und sie zeichnen sich durch ihren gedrungenen Körperbau aus. Die Trauermücken sind mit bis zu 7 Millimetern etwas größer und ihr Körper ist schlanker. Ihr Körperbau wirkt insgesamt filigraner. Auffällig ist auch, dass die Flügel der Trauermücken weniger transparent erscheinen als bei der Minierfliege.

Infografik Vergleich Minierfliege und Trauermücke

Lebenszyklus der Minierfliege

Bei der Minierfliege sind in Mitteleuropa etwa 350 verschiedene Arten bekannt, weltweit sogar mehr als 3.000 Arten. Die Vermehrung erfolgt über die Eiablage, die bei diesen Insekten einige interessante Besonderheiten aufweist. Die Minierfliegen verfügen über ein stechend-saugendes Mundwerkzeug, mit dem sie Pflanzensäfte als Nahrung aufnehmen. Mit dem Ovipositor, einem Legebohrer, der speziell der Eiablage dient, stechen die Fliegen die Pflanzen an und legen ihre Eier ab. Während andere Fliegenarten ihre Eier in organischen Materialien wie etwa Tierkadavern ablegen, suchen sich die Minierfliegen hierfür Pflanzenblätter aus. Die Larven fressen sich nach dem Schlupf direkt durch das Pflanzengewebe und legen so Gänge an, daher der Name. Die Larven unterminieren die Blatthaut quasi. Die Pflanzen werden dadurch schwer geschädigt. Es ist also keine erfreuliche Erfahrung, wenn Minierfliegen Ihre Zimmerpflanzen heimsuchen.

Entstehung Zyklus Minierfliegen

Wie lange das Schlüpfen der Larven dauert, hängt von Variablen wie der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit ab. Nach etwa drei bis sieben Tagen ist es so weit. Die weißlichen und wurmartigen Larven beginnen dann sogleich damit, über das Pflanzengewebe herzufallen und dieses zu verwerten. Im Larvenstadium verbleiben die Minierfliegen etwa eine bis drei Wochen. Danach folgen das Puppen- und das adulte Stadium mit der erwachsenen Minierfliege (Imago). Tatsächlich leben diese Fliegen nur wenige Wochen. Aufgrund der Menge an Eiern, die von einer Minierfliege abgelegt werden und der kurzen Entwicklungszeit gelingt es ihnen, sich in den verschiedensten Umgebungen schnell auszubreiten. Es ist also erforderlich, dass Sie das Problem sofort angehen.

Fressverhalten der Minierfliege und ihrer Larven

Pflanzensäfte stellen für die Minierfliegen die Hauptnahrungsquelle dar. Sie stechen oberflächlich in die Blätter und saugen den benötigten Saft heraus. Hierbei entstehen übrigens nicht die Schäden, die später sichtbar und eine echte Gefahr für die Pflanzen sind. Das Hauptproblem ist und bleibt die Eiablage bzw. das Fressverhalten der Larven. Die Einstichstellen der erwachsenen Fliegen sind nämlich im Vergleich dazu kaum wahrnehmbar. Die Einstiche sind aber erforderlich, um die Eier in das Blatt befördern zu können.

Die Larven wiederum besitzen kauend-saugende Mundwerkzeuge. Damit fressen sie sich langsam durch die Blätter und können dabei mit der Zeit erhebliche Schäden verursachen, die sich sogar auf die Gesundheit der Pflanze auswirken. So kann zum Beispiel die Photosyntheseleistung verringert werden. Das pflanzliche Gewebe, die Blattzellen und der Zellsaft dienen als Nahrung. Gleichzeitig bewegen sich die Larven innerhalb der Blattstruktur, was ihnen einen hervorragenden Schutz vor äußeren Einwirkungen verleiht.

Die bei der Fresstätigkeit der Larven entstehenden Gänge bezeichnen wir auch als Blattminen. Diese sehen wie gewundene Tunnel aus. Mit der Zeit frisst sich die Larve immer dicker und die Tunnel verbreitern sich entsprechend. Irgendwann stirbt das betroffene Blattgewebe ab und verfärbt sich. Es erscheint dann gelblich oder bräunlich. Spätestens jetzt kann kein Zweifel mehr bestehen, dass sich Minierfliegen in Ihren Pflanzen eingenistet haben. Nun ist es höchste Zeit, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Verwelktes Blatt von Minierfliege

Schadwirkung der Minierfliege

Minierfliegen auf Zimmerpflanzen sind kein Spaß. Diese Insekten können massive Schäden anrichten und die Gesundheit der Pflanzen beeinträchtigen. Es ist also wichtig, diese Schadwirkungen zu kennen und die Situation korrekt einschätzen zu können. Das hilft Ihnen dabei, weitere Schritte zu planen und die richtigen Maßnahmen rechtzeitig einzuleiten. Wir vermitteln das dafür notwendige Hintergrundwissen.

Schwächung von Pflanzen

Tatsächlich handelt es sich bei der Minierfliege um einen der in unseren Breitengraden häufig vorkommenden Pflanzenschädlinge. Die Insekten können die Pflanze erheblich schwächen und gravierende Schäden an den Blattstrukturen hervorrufen. Entscheidend ist es dabei, dass nicht die erwachsenen Tiere, sondern die Larven hier wie oben beschrieben das Hauptproblem darstellen. Die Larven fressen sich durch das innere Blattgewebe und zerstören die Zellwände sowie Gewebeschichten. Das hat negative Auswirkungen auf die Nährstoffversorgung innerhalb der Pflanze, weil der Transport von Nährstoffen und Wasser nicht mehr reibungslos funktioniert. Es entsteht ein Nährstoffmangel, der zum Absterben der Blätter führen kann. So weit sollten Sie es auf keinen Fall kommen lassen.

Neben der Beeinträchtigung der Photosynthese und einer verfrühten Blattwelke kann sich auch das Pflanzenwachstum verlangsamen. Der Regenerationsprozess erfordert viel Energie, die für das weitere Wachstum nicht mehr zur Verfügung steht. Das ist gerade bei Jungpflanzen problematisch. Ist die Pflanze erst einmal geschwächt, ist sie zudem gegenüber weiteren Schädlingen und Krankheiten anfälliger. Ein Minierbefall kann also eine Kettenreaktion verschiedener Schadwirkungen an den Pflanzen auslösen.

Kranke Pflanze mit verwelkten Blättern

Minierfliege als Überträger von Pflanzenviren

Das Fressverhalten der Minierfliege ist für sich genommen schon gefährlich genug. Bei dieser Schadwirkung allein bleibt es aber nicht. Hinzu kommt, dass die Minierfliege als Überträger von Pflanzenviren auftritt. Die Übertragung der Viren erfolgt bei der Aufnahme der Pflanzensäfte. Dazu stechen die Fliegen die Blätter an und saugen den Saft heraus. Ist eine Pflanze infiziert und befallen die Insekten mehrere Pflanzen, kann es schnell zu einer Übertragung der Viren von Pflanze zu Pflanze kommen. In diesem Sinne fungieren die Minierfliegen als sogenannter Vektor oder Überträger.

Damit ist sofort erkennbar, dass auch die erwachsenen Minierfliegen gefährlich sind. Die Larven verursachen die Fraßschäden und die erwachsenen Tiere übertragen Pflanzenviren. Verbreitet sind dabei Viren wie etwa die Mosaikviren oder Blattrollviren. Die Schäden können optischer Natur sein und auch die Funktion der Pflanzen beeinträchtigen.

Minierfliegen vorbeugen und im Haus abwehren

Die oben beschriebenen Schadwirkungen der Minierfliege sollten verdeutlichen, dass Sie diese Insekten am besten so weit wie möglich von Ihren Pflanzen fernhalten sollten. Zu den häufig genutzten Hilfsmitteln im Gemüsebau gehören in diesem Zusammenhang die Kulturschutznetze bzw. Gemüseschutznetze. Damit wird eine mechanische Barriere gegen die Insekten erreicht. Im Gartenbau kommen diese Netze häufig zum Einsatz, weil sich damit die Eiablage und so der Larvenbefall verhindern lassen. Zudem reduzieren sie das Risiko für eine Virusübertragung. Die Netze müssen aber gut befestigt sein und es ist ein ziemlicher Aufwand damit verbunden, wirklich alle Pflanzen auf diese Weise zu schützen.

Fliegenspray und Minierfliege

In Innenräumen bei Zier- und Zimmerpflanzen sind spezielle Insektensprays wirksam, die sich schnell und mit zuverlässigem Effekt anwenden lassen. Sie können damit sehr gezielt arbeiten und zum Beispiel die Blumentöpfe einsprühen. Die Pflanzen und die Erde werden dabei nicht besprüht und das ist auch nicht erforderlich. Das ARDAP Repell Fliegenspray gehört hier zu den bewährten Abwehrlösungen gegen Minierfliegen und andere Insekten, die sich über Ihre Pflanzen hermachen. Das Spray ist hochwirksam und hält Fliegen effektiv fern.

Anwendung Universalspray Blumentopf

Im Falle eines Befalls: Minierfliegen im Haus bekämpfen

Sind die Blätter einer Pflanze erst einmal von Larven der Minierfliege befallen, ist es schon zu spät. Sie müssen die betroffenen Blätter abpflücken und unschädlich entsorgen, um die Ausbreitung zu verhindern. Das allein reicht aber natürlich nicht. In einem nächsten Schritt müssen Sie verhindern, dass es zu einem erneuten Befall kommt. Das kann schnell passieren, wenn sich abseits des Gewächses bereits größere Ansammlungen der Insekten befinden. Diese sollten Sie jetzt bekämpfen, ohne dabei die Pflanze in Mitleidenschaft zu ziehen. Auch dafür sind hochwirksame und langfristig wirkende Ungeziefersprays wie das ARDAP Pro Ungezieferspray aus dem Fachhandel sehr gut geeignet. Es genügt, das Spray rund um den Blumentopf und in der Nähe der Aufenthaltsorte der Fliegen aufzusprühen.

Kommen die Fliegen mit dem ARDAP Pro Ungezieferspray innerhalb der Wirkzeit von bis zu sechs Wochen in Kontakt, werden sie gezielt bekämpft. Das Spray können Sie bei einem akuten Befall durch Minierfliegen im häuslichen und gewerblichen Bereich anwenden.

Fazit

Bei den Minierfliegen kommt es darauf an, den Befall rechtzeitig zu erkennen. Und das ist bei diesen Winzlingen gar nicht so einfach. Sehen Sie sich regelmäßig die Blätter Ihrer Zimmerpflanzen an und berücksichtigen Sie dabei auch solche, die draußen auf Ihrer Terrasse in einem Kübel stehen. Die Minierfliegen gehen an praktisch jedes Blatt und fressen sich mit ihren Larven durch deren Strukturen. Dank ARDAP Repell können Sie eine Abwehr aufbauen, die wirklich schützt. Falls eine Bekämpfung erforderlich sein sollte, stehen die Produkte der ARDAP Pro Serie zur Verfügung. Dabei sind diese effektiven Mittel auch gegen viele andere Fliegenarten wirksam.

Ungezieferbekämpfung leicht gemacht

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Unser Autor

Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Tierarzt & Parasitologe

Autor - Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Tierarzt & Parasitologe

Professor Dr. med. vet. Norbert Mencke ist seit 2020 als veterinärmedizinisch wissenschaftlicher Dienst beratend für die Ardap Care GmbH tätig und ein Experte der Parasitologie mit langjähriger Erfahrung in Forschung und Lehre.

Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.