Fliegen in Blumenerde und Blumentopf

Fliegen in Blumenerde und Blumentopf

Fliegen kommen in unsere Häuser und Wohnungen auf der Suche nach Nahrung, oder sind wie von Geisterhand plötzlich und in großer Zahl an und um unser Obst herum zu finden. Zusätzlich bringen Zimmerpflanzen weitere Schädlinge, die uns lästig werden können, ins Haus. Dann sind schnell größere Ansammlungen von fliegenden Insekten da. Aber wer sitzt da eigentlich auf unseren Zimmerpflanzen? Wenn wir Fliegen in Blumenerde vermuten, handelt es sich dabei fast immer um die Trauermücke - eine Art, die zur Unterordnung der Mücken (Nematocera) gehört. Bei diesem Insekt ist der Name Programm: Denn schon kurz nach einem Befall lassen die Pflanzen traurig ihre Blätter hängen. Auch hier ist eine effektive Abwehr möglich, wenn Sie einige Punkte beachten und die wirksamen Mittel kennen.

Grüne Fliege: Was ist das eigentlich? Sie lesen Fliegen in Blumenerde und Blumentopf 11 Minuten

Unser Experte Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Fachtierarzt für Parasitologie, unterstützt Sie bei einer Ausbreitung von vermeintlichen Fliegen bei Zimmerpflanzen und in der Blumenerde.

Inhalt

Kleine Fliegen in der Blumenerde und es sind nicht Minierfliegen? Achtung: Das ist die Trauermücke!

Was fliegen da für kleine, schwarze Insekten um meine Blumentöpfe herum? In den meisten Fällen wird es sich dabei entweder um Minierfliegen (Agromyzidae) handeln oder um die folgende, oft fälschlicherweise als Fliege identifizierte Art: die weit verbreitete Trauermücke (Bradysia impatiens). Die Larven der Trauermücke fühlen sich in der feuchten Blumenerde nämlich richtig wohl und entwickeln sich dort zum Imago. Wir werfen einen näheren Blick auf diese Tiere, damit Sie die Auswirkungen des Befalls korrekt einschätzen können.

Trauermücke und Minierfliege im Vergleich
Merkmal Trauermücke Minierfliege
Klasse Insekten Insekten
Ordnung Zweiflügler (Diptera) Zweiflügler (Diptera)
Unterordnung Mücken (Nematocera) Fliegen (Brachycera)
Familie Sciaridae Agromyzidae
Arten in Europa >600, z. B. Bradysia impatiens >900, z. B. Phytomyza horticola
Größe 1–7 mm 2–3 mm
Körper schlank, länglich, dunkelgrau bis schwarz kompakt, schwarz oder braun mit gelblicher Musterung
Beine lang lang
Flügel länglich, getrübt, rauchig grau-schwarz länglich, transparent, teilweise fleckig
Flug tänzelnd, taumelnd, schwebend geradlinig
Eilage pro Weibchen 200 Eier, in feuchter Pflanzenerde pro Weibchen 200–400 Eier, per Legebohrer in die Pflanzenblätter
Larven grau-weiß, schwarzer Kopf, leben in Blumenerde, Ernährung von Wurzeln und Pilzen an den Wurzeln gelblich-weiß, transparent, leben in den Pflanzenblättern, minieren, Ernährung durch Pflanzensäfte und Blattgewebe
Schadwirkung Fraßschäden an Wurzeln, gestörte Wasser- und Nährstoffaufnahme, dadurch gelbe, welke Blätter an der Pflanze Schädigung der Blätter, dadurch gestörte Photosynthese und Dehydrierung der Pflanze, Übertragung von Pflanzenviren

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Biologie der Trauermücke

Die Trauermücke, die auch Trauerfliege genannt wird, gehört zur Familie der Sciaridae innerhalb der Ordnung der Zweiflügler (Diptera) und zur Unterordnung der Mücken (Nematocera). Demnach ist sie keine echte Fliege. Aber ebenso wie viele Fliegenarten sind auch die Trauermücken in ihrer Verbreitung sehr erfolgreich und weltweit anzutreffen. Alleine in Europa sind über 600 Arten bekannt. Es ist daher völlig normal, diese Insekten bei sich in der Wohnung vorzufinden. Wenn es notwendig ist, kann diese Art sogar unter extremen äußeren Bedingungen überleben. So erstreckt sich ihr Lebensraum zum Beispiel bis weit nördlich bzw. südlich der Polarkreise. Einige Arten leben ausschließlich in Höhlen. Einer Trauermücke können Sie auf diesem Planeten wirklich überall begegnen, was diese Insekten faszinierend macht.

Adulte Trauermücke und Trauermückenlarve im Vergleich

Aussehen und Besonderheiten der Trauermücke

Die Trauermücken sind echte Winzlinge. Ihr schlanker Körper erreicht eine Länge von lediglich ein bis sieben Millimetern, die Beine sind lang, ähnlich wie die von Mücken. Daher sind sie manchmal kaum als Problem erkennbar. Ihr zierlicher Körperbau zeichnet sie ebenso wie die dunklen, leicht rauchig bis transparent wirkenden Flügel aus. Die Körperfarbe der kleinen Lebewesen ist grau-schwarz und in jedem Fall sehr dunkel. Ihren Namen verdanken diese Insekten genau dieser dunklen Färbung, sie tragen sozusagen ein Trauergewand. Die Larven hingegen sind weißlich-transparent mit einem schwarzen Kopf. Auffällig ist bei dieser Art auch das Flugverhalten.

Die Trauermücken scheinen zu taumeln oder zu schweben und fliegen grundsätzlich sehr langsam. Das erinnert vielleicht auch ein wenig an einen Trauermarsch. Sehr dynamisch sind diese Insekten jedenfalls nicht.

Vermehrung und Lebensdauer der Trauermücke

Trauermücken treten vor allem dann auf, wenn wir die Blumenerde gießen und diese richtig feucht ist. Dadurch verbessern sich für diese Insekten die Entwicklungsbedingungen und sie vermehren sich sehr rasch. Denn ein einzelnes Weibchen kann innerhalb kürzester Zeit bis zu 200 Eier ablegen. Dafür nutzen sie die Blumenerde. Die Larven leben dann dicht unter der Erdoberfläche und ernähren sich von den Wurzeln der Pflanzen. Die intensive Fraßphase dauert etwa zwei Wochen. Danach erfolgt die Verpuppung, die ebenfalls direkt unter der Erde stattfindet. Vom Ei bis hin zur adulten Fliege nimmt der Entwicklungszyklus etwa drei bis vier Wochen in Anspruch. Die Lebensdauer der erwachsenen Fliege hingegen beträgt nur etwa eine Woche.

Warum kleine schwarze Fliegen in Blumenerde und Blumentopf?

Wenn kleine Fliegen, die eigentlich Trauermücken sind, um den Blumentopf herum auftauchen, stellt sich die Frage nach den Ursachen. Tatsächlich sind wir manchmal selbst durch unser Verhalten daran schuld, dass sich eine Population dieser Insekten stark ausbreiten kann. Hier erfahren Sie die Hintergründe.

Frau mit weißer Bluse trägt einen Blumentopf

Wie kommen die Mini-Fliegen in die Blumenerde?

Im einfachsten Fall ist die Blumenerde bereits mit Trauermücken befallen, wenn Sie den Topf bei sich aufstellen und die Blumenerde nicht ausreichend trocken gelagert wurde. Die Eier und Larven waren also schon in der Erde, als Sie die Blumenerde mit nach Hause gebracht haben. Auf diese Weise kann man sehr leicht Trauermücken einschleppen. Das ist tatsächlich der häufigste Weg, auf dem es zu einem Befall kommt. Es ist aber auch möglich, dass die Trauerfliegen von außen zugewandert sind. Zimmerpflanzen auf dem Balkon können davon betroffen sein. Die erwachsenen Fliegen kommen zum Beispiel durch das Fenster oder die Balkontür herein und legen ihre Eier in der Blumenerde ab. Gerade feuchte Blumenerde ist hier für die Insekten besonders attraktiv. Wenn Sie also zu viel gießen und die Erde zu feucht ist, können Sie selbst für das Problem verantwortlich sein.

Woran erkennt man einen Befall mit Trauerfliegen

Wenn Tierchen, die aussehen wie kleine schwarze Fliegen, auf der Blumenerde sichtbar sind oder um die Pflanzen schweben, ist das ein deutliches Anzeichen für einen Befall. Nehmen Sie auch ein wenig Erde in die Hand und sehen Sie nach, ob sich direkt unter der Oberfläche kleine, weiße Larven befinden. Sie können auch ein Holzstäbchen nehmen und damit die Blumenerde ein wenig auflockern. Die glasig wirkenden Larven sollten dann sichtbar sein.

Ein besonderer Warnhinweis sind schwächelnde Pflanzen. Wirken diese bereits krank, könnte Wurzelfraß vorliegen. Gelbe, welke und hängende Blätter können darauf hindeuten. Jetzt sollten Sie schnell handeln und überprüfen, ob tatsächlich Trauerfliegen für das Problem verantwortlich sind.

Schadwirkung der Trauermücke

Die Trauermücken treten vor allem als Pflanzenschädlinge auf, für den Menschen sind diese Pflanzenschädlinge lästig und nicht gefährlich. Gerade der Wurzelfraß durch die Larven stellt ein Problem dar, um das Sie sich dringend kümmern sollten. Denn bei einer Beschädigung des Wurzelsystems bleibt es häufig nicht. Die beschädigten Wurzeln können als Eintrittspforte für Pilze und Bakterien dienen und damit Sekundärinfektionen ermöglichen. Das schwächt die Pflanze zusätzlich, die für weitere Krankheiten immer anfälliger wird. Die beeinträchtigten Wurzeln sind auch in ihrer Funktion gestört und können Wasser und Nährstoffe nur noch eingeschränkt aufnehmen. Das wirkt sich negativ auf das weitere Pflanzenwachstum aus. Bei einem Befall durch Trauermücken ist also dringender Handlungsbedarf gegeben.

Blumenerde behandeln, Trauermücken loswerden

Dass Sie die Trauerfliegen so schnell wie möglich wieder loswerden müssen, versteht sich für den Pflanzenliebhaber von selbst. Doch wie sollten Sie dabei am besten vorgehen? Von uns erfahren Sie, welche Maßnahmen wirklich helfen.

Befallene Pflanzen isolieren

Befallene Pflanzen sollten Sie an einem separaten Ort fernab der (noch) gesunden Pflanzen aufstellen. Trauermücken siedeln rasch auf die Blumenerde benachbarter Töpfe über und der Befall nimmt immer dramatischere Ausmaße an. Das würde eine effektive Bekämpfung der Plage erheblich erschweren. Eine isolierte Pflanze können Sie auch viel leichter kontrollieren und feststellen, ob sich die Anzahl der Insekten reduziert. Wenn Sie der Entstehung weiterer Schäden vorbeugen und den Erfolg in der Bekämpfung sicherstellen möchten, sollten Sie die betroffene Pflanze also so schnell wie möglich isolieren.

Feuchtigkeit in der Blumenerde reduzieren

Trauermücken lieben Feuchtigkeit. Daher ist es immer eine gute Idee, die Feuchtigkeit in der Blumenerde zu reduzieren, damit diese nicht wie ein Magnet auf die Insekten wirkt. Humusreiche und feuchte Erde bietet ideale Bedingungen für die Eiablage. Trockene Erde hingegen behindert die Ausbreitung dieser Fliegenart. Wenn Sie weniger gießen, sollte sich allein dadurch die Larvenpopulation bereits verringern lassen. Und auch andere Schädlinge und Krankheitserreger breiten sich weniger aus, wenn Sie sparsamer gießen und es mit der Feuchtigkeit im Blumentopf nicht übertreiben.

Blumenerde sterilisieren

Die Blumenerde zu sterilisieren gehört zu den besonders wirksamen Maßnahmen gegen Trauermücken. Es ist schließlich immer möglich, dass neu gekaufte Blumenerde bereits mit Eiern und Larven kontaminiert ist. Wenn Sie die Erde sterilisieren, stellen Sie sicher, sich hier keine Probleme einzuschleppen. Zudem können Sie auf diese Weise auch andere Krankheitserreger und Schädlinge von vornherein loswerden. Eventuell verbessern Sie mit dieser Maßnahme sogar die Wachstumsbedingungen für die Pflanze. Zu den einfachsten Methoden gehört es, die Blumenerde bei über 100 Grad Celsius in den Backofen zu geben.

Frau pflanzt eine Pflanze in ein Blumentopf

Blumenerde austauschen

Wenn Sie den Verdacht haben, dass die Blumenerde kontaminiert sein könnte, sollten Sie diese eventuell einfach austauschen. Das ist natürlich eine effektive Maßnahme, weil Sie damit alle Fliegeneier und Larven auf einmal beseitigen, die sich in der Erde befinden. Die Maßnahme ist aber auch sehr aufwendig. Das gilt gerade dann, wenn eine Vielzahl von Zimmerpflanzen betroffen ist. Die Erde sollten Sie auch dann austauschen, wenn die Pflanzen bereits stark geschädigt sind. Denn mit neuer Erde ist eine schnellere Erholung möglich.

Trauermücken bekämpfen. Was tun gegen die kleinen schwarzen Fliegen?

Wenn Sie den Befall mit Trauermücken professionell angehen möchten, hält der Fachhandel dafür die passenden Produkte bereit. Entscheidend ist es, den Befall restlos zu beseitigen und einen erneuten Befall zu vermeiden. So schützen Sie Ihre Pflanzen am besten.

Blumentopf wird mit dem ARDAP Repell Fliegenspray eingesprüht

Blumentöpfe mit abwehrendem Spray besprühen

Da sich die Trauermücken vor allem um die Blumentöpfe herum aufhalten, ist es sinnvoll, genau an dieser Stelle aktiv zu werden. Ein abwehrendes Spray wie das ARDAP Repell Fliegenspray sorgt dafür, dass die Insekten das Weite suchen und zuverlässig rund um den Blumentopf repelliert werden. Eine Verwendung ist auch im Außenbereich, etwa auf der Terrasse, möglich. Zudem lässt sich das ARDAP Repell Fliegenspray auch gegen viele andere Fliegenarten einsetzen.

Frau sprüht das ARDAP Ungeziefer Spray auf Fensterbank

Kompromisslos: Trauermücken direkt bekämpfen

Wenn der Befall bereits zu schwerwiegend ist, sollten Sie direkt zur langfristigen Bekämpfung der Trauermücken übergehen. Auch bei der Verwendung von entsprechend geeigneten Sprays gilt wieder, dass Sie die Töpfe, den Boden und die Fensterbank besprühen können, womit die Trauermücken in Kontakt kommen. Das ARDAP Pro Ungezieferspray bietet Ihnen den Vorteil, die Trauermücken langfristig über einen Zeitraum von bis zu 6 Wochen effektiv zu bekämpfen. Ideal ist dieses Produkt immer dann, wenn Sie viele Trauermücken an und um ihre Pflanzen entdecken, also ein starker Befall vorliegt, der kein weiteres Zögern erlaubt. Zu den guten Nachrichten gehört auch, dass dieses Mittel ebenso bei anderen Fliegenarten und weiteren Ungeziefern wie Ameisen oder Silberfischchen wirkt.

Fazit

Trauermücken bzw. Trauerfliegen sind für den Menschen nicht gefährlich. Sie stechen nicht und sie beißen auch nicht. Anders als bei anderen Fliegen besteht hier die direkte Gesundheitsgefahr nicht. Und dennoch können sie in unseren Wohnungen ein riesiges Problem darstellen, weil diese kleinen Insekten im Blumentopf fast unweigerlich zu Schäden an den Pflanzen führen können. Hier sind gerade die Wurzeln durch die Larven betroffen. Es ist daher ratsam, Trauermücken im besten Fall frühzeitig abzuwehren. Dabei hilft Ihnen die ARDAP Repell Serie. Im Falle eines starken Befalls helfen Ihnen die ARDAP Pro Produkte dabei, Trauermücken langfristig zu bekämpfen.

Ungezieferbekämpfung leicht gemacht

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Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Tierarzt & Parasitologe

Autor - Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Tierarzt & Parasitologe

Professor Dr. med. vet. Norbert Mencke ist seit 2020 als veterinärmedizinisch wissenschaftlicher Dienst beratend für die Ardap Care GmbH tätig und ein Experte der Parasitologie mit langjähriger Erfahrung in Forschung und Lehre.

Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.