Unser Experte Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, zeigt Ihnen interessante Fakten über Hornissen auf und informiert Sie über den richtigen Umgang mit den Insekten.
- Welche Hornissen leben in Deutschland?
- Wie sieht eine Hornisse aus?
- Was fressen Hornissen?
- Wie groß sind Hornissen?
- Wann bauen Hornissen ihr Nest?
- Wie weit fliegen Hornissen vom Nest weg?
- Wie lange leben Hornissen?
- Wodurch sterben Hornissen?
- Was tun gegen Hornissen?
- Fazit
Welche Hornissen leben in Deutschland?
Die Europäische Hornisse (Vespa crabro) gehört zur Unterfamilie der Echten Wespen (Vespinae) und lebt in Europa in Wäldern und Siedlungen. Ausschließlich diese Hornissenart war lange Zeit bei uns heimisch. Neuerdings auch bei uns vorkommend ist die Asiatische Hornisse (Vespa velutina), die aufgrund ihrer hohen Aggressivität und ihrem Einfluss auf das hiesige Ökosystem eine Gefahr darstellt.
Bei der Mittleren Wespe (Dolichovespula media) handelt es sich hingegen um keine echte Hornisse, auch wenn diese aufgrund der äußerlichen Ähnlichkeiten oft als „Kleine Hornisse“ bezeichnet wird.
Die Europäische Hornisse
Die Europäische Hornisse ist für uns Menschen nicht gefährlich und gilt als friedlicher Insektenjäger im Garten bzw. vielmehr auch in unseren Wäldern. Die Fluggeräusche dieses großen Insekts können manchen Menschen bedrohlich vorkommen. Jedoch sind die Stiche nicht gefährlicher als bei einer Wespe oder Biene. Diese Hornissenart baut oberirdische Nester und ist tag- und nachtaktiv. Wenn sich Menschen nähern, ergreifen sie meistens die Flucht.
Da ihr Bestand akut gefährdet ist, steht die heimische Europäische Hornisse unter strengem Schutz. Es ist verboten, diese Tiere zu töten oder ihre Nester zu entfernen. Falls sich ein Nest an einem problematischen Standort befindet, darf es nur mit einer behördlichen Ausnahmegenehmigung der zuständigen Naturschutzbehörde durch einen Fachmann umgesiedelt werden.
Die Asiatische Hornisse
Die Asiatische Hornisse ist ganz anders einzuschätzen als die Europäische Hornisse. Im Gegensatz zur geschützten heimischen Hornisse handelt es sich bei der Asiatischen Hornisse um eine invasive Art, d.h. eine fremde Art aus Asien, die in unser Ökosystem eingedrungen ist. Sie verursacht hierzulande ökologische und wirtschaftliche Schäden.
Besonders gefährlich ist sie für Honig und Wildbienen, da sie gezielt vor Bienenstöcken auf Beutezug geht. Dazu belagert sie aktiv die Eingänge der Bienennester und fängt ein- und ausfliegende Bienen vom Fleck weg. Zudem attackiert sie auch die Europäische Hornisse (Vespa crabro), was zu einer weiteren Schwächung des heimischen Ökosystems führt.
Neben ihrer Bedrohung für Insekten schädigt die Asiatische Hornisse auch den Obst- und Weinanbau. Aufgrund dieser Gefahren darf die Asiatische Hornisse professionell bekämpft und ihre Nester entfernt werden.
Wie sieht eine Hornisse aus?
Hornissen fallen nicht nur durch ihre schiere Größe auf, sondern sind auch etwas anders gezeichnet als Wespen. Die beiden bei uns vorkommenden Arten unterscheiden sich optisch eindeutig und sind daher auf den ersten Blick gut unterscheidbar.
Die Europäische Hornisse
Der Körper der Europäischen Hornisse zeigt insgesamt eine rotbraune Färbung mit schwarzgelben Zeichnungen auf, wobei das Kopfschild ausschließlich gelb ist. Kopf, Thorax und die Beine sowie Antennen dieser Art sind hingegen rot-braun.
Die Asiatische Hornisse
Der Kopf der Asiatischen Hornisse ist gänzlich schwarz gefärbt, das Kopfschild gelb bis rotbraun. Insgesamt zeigen diese Tiere eine schwarze Grundfärbung, was sie recht deutlich sowohl von der Europäischen Hornisse als auch von anderen Wespen unterscheidet. Eindeutig erkennen lässt sich die Asiatische Hornisse an ihren Beinen: die oberen Beinglieder sind dunkel, die unteren dagegen leuchtend gelb.
Was fressen Hornissen?
Hinsichtlich des Fressverhaltens sind ebenfalls Unterschiede zwischen den beiden Hornissenarten festzustellen. Zudem zeigen die erwachsenen Tiere und die Larven ein jeweils eigenes Fressverhalten auf.
Die Europäische Hornisse
Die Europäische Hornisse spielt eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem. Sie zeigt ein ausgewogenes Ernährungsverhalten, das sie zu einem wertvollen Nützling macht. Als opportunistischer Jäger erbeutet sie vor allem Fliegen, Bremsen, Wespen, Raupen und Spinnen, wodurch sie wesentlich zur natürlichen Schädlingskontrolle beiträgt. Anders als häufig angenommen, stellen Honigbienen nur einen kleinen Teil ihrer Beute dar. Die Arbeiterinnen zerkauen die erbeuteten Insekten zu einem nahrhaften, proteinreichen Brei, den sie an die Larven verfüttern.
Für ihren eigenen Energiebedarf nutzt die Hornisse verschiedene zuckerhaltige Quellen. Sie leckt an austretenden Baumsäften von Eichen oder Eschen, sammelt Nektar aus Blüten und bedient sich an überreifem Fallobst.
Die Asiatische Hornisse
Die Asiatische Hornisse hat eine äußerst effiziente Jagdtechnik entwickelt: Sie positioniert sich vor Bienenstöcken und greift gezielt ankommende und abfliegende Bienen ab, wobei sie bis zu 50 Bienen pro Tag erbeuten kann. Doch nicht nur Honigbienen fallen der Asiatischen Hornisse zum Opfer. Auch Wildbienen, Hummeln und andere bestäubende Insekten stehen auf dem Speiseplan für die Larven, die von den Arbeiterinnen mit dieser proteinhaltigen Kost ernährt werden.
Neben ihrer räuberischen Lebensweise richtet die Asiatische Hornisse auch erhebliche Schäden in der Landwirtschaft an. Zur Deckung ihres eigenen Energiebedarfs sucht sie gezielt reifes Obst wie Trauben, Birnen und Äpfel auf, die sie anbeißt und damit für Schädlingsbefall anfällig macht. Weinbauern klagen darüber hinaus über massive Schäden in ihren Weingärten.
Wie groß sind Hornissen?
Grundsätzlich sind Hornissen ziemlich große Insekten. Wenn sie angeflogen kommen, geht daher immer eine gewisse bedrohliche Wirkung von ihnen aus.
Die Europäische Hornisse
Bei dieser Art erreicht die Königin eine Länge von 35 Millimetern, während die Arbeiterinnen nur 18 bis 25 Millimeter groß sind. Ein wenig größer als die Arbeiterinnen sind die Männchen (Drohnen). Sie messen 21 bis 28 Millimeter. Zum Vergleich: Selbst die Arbeiterinnen sind fast doppelt so groß wie die Deutsche Wespe.
Die Asiatische Hornisse
Die Asiatische Hornisse ist etwas kleiner als die Europäische. Die Königin erreicht 30 Millimeter und die Arbeiterinnen 17 bis 24 Millimeter. Die Männchen (Drohnen) sind ungefähr so groß wie die Arbeiterinnen.
Wann bauen Hornissen ihr Nest?
Im Frühjahr beginnen Hornissen mit dem Nestbau und gründen ihren neuen Staat. Doch auch hier bestehen zwischen den einzelnen Arten wieder feine Unterschiede.
Die Europäische Hornisse
Die Europäische Hornisse beginnt Ende April bis Anfang Mai mit dem Nestbau. Dafür sucht sie sich zum Beispiel eine Baumhöhle oder einen Dach- oder Nistkasten. In diesen Fällen ist das Nest zylindrisch und gleichmäßig breit geformt, der Eingang liegt an der Unterseite des Nests. Selten gründen sie auch in der Erde ihr Nest. Ein Standortwechsel erfolgt später nicht mehr, das Nest wächst kontinuierlich weiter. Das Größenmaximum ist im August oder September mit 400 bis 700 Tieren erreicht. Diese Art gründet nur ein einzelnes Nest mit einer Breite von etwa 30 Zentimetern und einer Höhe von bis zu 60 Zentimetern.
Die Asiatische Hornisse
Die Asiatische Hornisse kann bereits Ende Februar mit dem Nestbau beginnen. Anders als die Europäische Hornisse legt sie mehrere Nester an und kann auf diese Weise ihr Volk erheblich vergrößern. Zuerst legt die junge Hornissenkönigin ein kleines Embryonalnest an, in dem sie alleine die ersten Eier bebrütet und Larven füttert. Sobald genug Arbeiterinnen geschlüpft sind, findet der Bau des Primärnests und ein Umzug dorthin statt. Hier verweilen sie, bis das Hornissenvolk im Hochsommer eine stattliche Größe von 1000 und mehr Insekten misst. Jetzt wird das birnen- oder elipsenförmige Sekundärnest gebaut. Sekundärnester haben einen seitlichen Eingang und können eine Höhe von bis zu einem Meter erreichen. Insgesamt wachsen die Völker der Asiatischen Hornisse dann noch mal auf über 6.000 Tiere an.
Wie weit fliegen Hornissen vom Nest weg?
Entfernen sich Hornissen weit von ihrem Nest oder bleiben sie immer in dessen relativer Nähe? Die Antwort hängt auch davon ab, welche Hornissenart wir genau betrachten.
Die Europäische Hornisse
In der Regel betragen die Flugbahnen der Arbeiterinnen zwischen 500 und 1.000 Metern[1]. Es sind jedoch auch deutlich größere Distanzen dokumentiert. So soll es einzelne Anflüge von über drei Kilometer geben. Hier gilt es zu berücksichtigen, dass die Europäische Hornisse kräftiger und massiger ist als die Asiatische und daher auch längere Strecken zurücklegen kann.
Die Asiatische Hornisse
Die Flugstrecken fallen bei der Asiatischen Hornisse etwas kürzer aus als bei der Europäischen. Typische Flüge betragen etwa 400 Meter. Maximal sind bis zu 800 Meter bei dieser Art zu erwarten. Es sind jedoch auch hier in Ausnahmefällen deutlich größere Flugdistanzen über einem Kilometer möglich, etwa wenn die Tiere künstlich ausgesetzt werden[2].
Wie lange leben Hornissen?
Da Hornissen eine einjährige Staatenbildung vornehmen, lebt kein Individuum länger als ein Jahr. Unterschiede ergeben sich zwischen den Königinnen, Arbeiterinnen und Drohnen und zwischen der Europäischen und Asiatischen Hornisse.
Die Europäische Hornisse
Die Königin der Europäischen Hornisse erreicht eine Lebensdauer von neun bis zwölf Monaten inklusive Winterruhe. Die Arbeiterinnen leben hingegen nur etwa drei bis vier Wochen. Noch etwas kürzer fällt die Lebenserwartung der Männchen aus. Diese sterben bereits nach zwei bis drei Wochen.
Die Asiatische Hornisse
Die Lebensdauer der Asiatischen Hornissen-Königin beträgt etwa acht bis zehn Monate. Arbeiterinnen leben bei dieser Art 30 bis 55 Tage und die Drohnen weniger als drei Wochen.
Wodurch sterben Hornissen?
Woran gehen Hornissen eigentlich ein? Hier beantworten wir die Frage für Sie.
Die Europäische Hornisse
Der natürliche Saison-Tod tritt bei dieser Art mit dem ersten stärkeren Frost ein. Möglich ist auch, dass die Hornissen von anderen Tieren gefressen werden oder einer Krankheit bzw. Parasiten erliegen. Innerartliche Kämpfe mit fremden Arbeiterinnen aus einem anderen Hornissenstaat sind auch möglich. Beachten Sie bitte, dass es sich bei der heimischen Hornisse um einen Nützling handelt, der unbedingt geschützt werden sollte. Denn diese Art jagt Schädlinge und trägt zur Bestäubung von Pflanzen bei.
Die Asiatische Hornisse
Die Asiatische Hornisse stirbt wie die Europäische Hornisse den Saison-Tod. Das Volk stirbt bei anhaltendem Frost sowie bei Nahrungsmangel im Winter. Krankheiten und Parasiten sowie natürliche Fressfeinde können ebenso eine Rolle spielen. Beachten Sie, dass die Asiatische Hornisse heimische Insekten und darunter insbesondere auch Hornissen und Bienen als Beute sieht und die Völker bedroht. Und sie schädigt den Obst- und Weinbau. Es ist daher durchaus sinnvoll, diese räuberische Art professionell zu bekämpfen, um unser heimisches Ökosystem zu schützen.
Was tun gegen Hornissen?
Hornissen treten in Ihrem Garten auf und Sie fragen sich, was jetzt zu tun ist? Wir liefern Ihnen die Antwort.
Die Europäische Hornisse
Grundsätzlich ist es nach dem Bundesnaturschutzgesetz[3] verboten, Wespen und Europäische Hornissen ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu töten oder deren Nester zu zerstören. Die heimische Europäische Hornisse ist dazu noch einmal explizit in der Bundesartenschutzverordnung[4] aufgeführt. Eine Bekämpfung dieser Art ist generell verboten und auch nicht notwendig, weil diese Hornissen keine Gefahr für uns darstellen. Sie sind häufig noch nicht einmal lästig, weil sie normalerweise nicht an unsere süßen oder proteinreichen Lebensmittel gehen. Wir können uns also in der Regel ungestört auf der Terrasse oder dem Balkon aufhalten, wenn diese Hornissen in der Nähe sind.
Die Asiatische Hornisse
Bei der Asiatischen Hornisse sieht die Situation im Vergleich zu der heimischen Art ganz anders aus. Diese eigentlich aus Asien stammende Art gilt bei uns als invasiv und hier ist professionelle Bekämpfung erlaubt und auch notwendig. Diese Hornissen verhalten sich aggressiv, wenn wir uns ihrem Nest nähern. Zum Einsatz kommen deshalb bei Schädlingsbekämpfern bewährte Produkte aus dem Fachhandel.
Mit dem ARDAP Pro Wespen Schaumspray steht ein hochwirksames Mittel zur schnellen und zuverlässigen Bekämpfung der Asiatischen Hornisse sowie der Gemeinen und Deutschen Wespe zur Verfügung. Dank des praktischen 2-in-1-Sprühkopfes kann das Spray sowohl großflächig auf Oberflächen aufgetragen als auch gezielt in schwer erreichbare Nester gesprüht werden.
Das ARDAP Pro Wespen Powerspray ist für eine schnelle und zuverlässige Bekämpfung von Asiatischen Hornissen aus bis zu 4 m Entfernung konzipiert. Das erprobte Spray sorgt für eine schnelle und dauerhafte Beseitigung von bis zu 2 Wochen und lässt sich in Außenbereichen wie Terrasse, Balkon oder am Dachüberstand von Haus und Gartenhütte einsetzen.
Fazit
Es ist wichtig, bei Hornissen zwischen den unterschiedlichen Arten zu unterscheiden. Die Europäische Hornisse ist eine heimische Art. Sie tritt als Nützling auf und ist daher besonders geschützt. Die Asiatische Hornisse hingegen kann die Gesundheit bedrohen und das Ökosystem schwächen, weshalb eine Bekämpfung auf professionellen Weg erforderlich ist. Genau dabei hilft ARDAP Pro auch Schädlingsbekämpfern bei der Bekämpfung von Asiatischen Hornissen.









