Unser Experte Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, informiert Sie über den richtigen Umgang mit Wespennestern.
- Wespennest - wichtige Infos auf einen Blick
- Wespennest entfernen? Was ist erlaubt?
- Fazit
- Häufig gestellte Fragen
Die Nester bestehen aus papierartigem Material aus zerfasertem Holz und Speichel, sind grau-bräunlich gefärbt und wachsen schnell von Golfball- bis Fußballgröße, mit höchster Aktivität im August.
Ein Wespennest wird nur eine Saison lang genutzt – von Frühjahr bis Spätherbst; danach überlebt nur die Jungkönigin, und das leere Nest kann im Winter gefahrlos entfernt werden.
Die Umsiedlung eines Wespennests darf nur von Fachpersonal mit geeigneter Schutzausrüstung und Fachkenntnis durchgeführt werden, etwa bei geschützten Wespenarten oder Bauarbeiten. Eine Bekämpfung ist ausschließlich bei Deutscher oder Gemeiner Wespe möglich, wenn triftige Gründe bestehen – oft genügt es, bis zum Saisonende und natürlichen Absterben im Herbst zu warten.
Diese invasive und aggressive Art stellt eine Gefahr fürs Ökosystem dar und ist ein echter Schädling, daher sollte die Asiatische Hornisse und ihr Nest stets professionell bekämpft werden.
Alle Wespen stehen unter Naturschutz; eine Bekämpfung wird nur bei akuter Gefahr durch die Gemeine oder die Deutsche Wespe geduldet, während die Asiatische Hornisse nach Rücksprache mit einem Schädlingsbekämpfer immer dringend entfernt werden sollte.
Wespennest - wichtige Infos auf einen Blick
Für den richtigen Umgang mit dem Wespennest ist es wichtig, die Wespenart erst einmal zu erkennen. Wie nutzen die Wespen ihre Nester und ist es überhaupt erforderlich, diese zu entfernen? Wir haben die Fragen kompakt für Sie beantwortet.
Wespennest von Deutscher Wespe und Gemeiner Wespe erkennen
Die Nester der Deutschen Wespe und der Gemeinen Wespe bestehen aus einer papierartigen Masse aus zerfasertem Holz und Speichel. Sie erscheinen zumeist grau bis bräunlich gestreift. Im Frühjahr befinden sich in dem noch überschaubaren Nest nur eine Jungkönigin mit den ersten Eiern bzw. Larven. Die Nester durchlaufen dann eine rasante Entwicklung, der Ausbau findet laufend statt. Mag das Nest im April und Mai noch klein wie ein Golfball sein, erreicht es bereits im Juni bis Juli eine erhebliche Größe, etwa einem Fußball entsprechend. Der Grund dafür sind die Arbeiterinnen. Sobald diese geschlüpft sind, machen sie sich an die Fütterung der Larven und den Nestbau. Für jede neue Brutwabe ist eine Erweiterung der Außenhülle mit einer zusätzlichen Schicht erforderlich. Der Umfang des Nests nimmt daher schnell zu. Die maximale Ausbaustufe haben die Nester dann in der Hochsaison im August erreicht. Bei der Deutschen und der Gemeinen Wespe können die Nester Tausende Bewohner umfassen. In dieser Zeit sind auch der Flugbetrieb und die Verteidigungsbereitschaft am deutlichsten spürbar.
Eine Besonderheit stellt die aggressive Asiatische Hornisse (Vespa velutina) dar: sie bildet mit bis zu 2.000 Tieren pro Volk deutlich größere Staaten als zum Beispiel die streng geschützte, heimische Europäische Hornisse (Vespa crabro) (max. 700 Individuen). Ihre Gründungsnester legt die Asiatische Hornisse an ähnlichen Orten an wie einheimische Wespen – etwa in Schuppen, Rollladenkästen oder anderen geschützten Hohlräumen. Später siedelt sie in ein Sekundärnest um, das sich meist in den hohen Wipfeln von Bäumen befindet.
Wie lange nutzen die Wespen ihr Nest?
Im Prinzip handelt es sich bei jedem Wespennest um Einwegbauten. Der Wespenstaat ist einjährig angelegt. Die Gründung erfolgt im Frühjahr durch die Jungkönigin. Mit dem beginnenden Frost geht der komplette Staat mit allen Insekten darin unter, nur die begatteten Jungköniginnen überwintern. Die Wespen nutzen das Nest also nur vom Frühjahr bis zum Spätherbst.
Sobald alle Tiere im Nest gestorben sind, bleibt das Bauwerk leer zurück. Denn die neuen Jungköniginnen halten sich zum Überwintern nicht im alten Nest auf. Stattdessen suchen sie sich ein individuelles Versteck. Das kann zum Beispiel eine Dachbodenritze, ein Holzstoß oder ein Komposthaufen sein. Im neuen Jahr gründen sie jeweils ein komplett neues Nest und Volk. Es findet also keine Wiederbesiedlung alter Nester statt.
Als Hausbesitzer können Sie daher davon ausgehen, dass ein Wespennest nach dem Winter leer steht. Finden Sie im Winter ein leeres Wespennest, dürfen Sie dieses selbstverständlich selbst entfernen. Wespen halten sich hier nicht mehr auf. Sie stören die Insekten damit nicht und beseitigen leere Nester, die ohnehin für die Tiere keine Funktion mehr haben.
Muss jedes Wespennest entfernt werden?
Wie oben ausgeführt, werden Wespennester nur etwa ein halbes Jahr lang, also über die Frühjahrs- und Sommermonate hinweg genutzt. Abhängig vom Standort kann ein Nest in dieser Zeit vielleicht toleriert werden, zum Beispiel dann, wenn es sich ausreichend weit von der Terrasse oder dem Haus entfernt befindet. Dies gilt insbesondere, wenn es sich um friedliche Wespenarten handelt. Eine Umsiedlung der Deutschen Wespe oder der Gemeinen Wespe kann ggfs. in Betracht gezogen werden. Diese sollten Sie aber einem Fachmann überlassen.
Eine Bekämpfung wird im Falle der potenziell aggressiven Wespenarten Gemeine Wespe und Deutsche Wespe im Bedrohungsfall und nach sorgfältiger Abwägung vernünftiger Gründe geduldet. Hier sind vor allem der
- Standort
- der Aggressivitätsgrad der Deutschen Wespe und der Gemeinen Wespe
- sowie die Gefährdungssituation für Ihr häusliches Umfeld entscheidende Kriterien.
Wespennest entfernen? Was ist erlaubt?
Nur weil ein Wespennest da ist, dürfen Sie es nicht einfach umsiedeln oder gar vernichten. Denn viele Maßnahmen, die in das Leben der Wespen eingreifen, sind nicht erlaubt. Die gesetzlichen Regelungen müssen unbedingt Berücksichtigung finden.
Vernünftige Gründe für die Bekämpfung von Wespennestern
Grundsätzlich gilt es zu beachten, dass Wespen als wild lebende Tiere durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt sind. Auch wenn eine Bekämpfung von Deutscher Wespe und Gemeiner Wespe unter gewissen Voraussetzungen denkbar ist, müssen dafür vernünftige und belegbare Gründe vorliegen.
Dabei gilt es zu hinterfragen, ob die genannten Wespenarten eine akute Gesundheitsgefahr darstellen, zum Beispiel wenn Allergiker, Säuglinge oder kleine Kinder im Haushalt leben, ob das Nest unvermeidbar in Durchgangs- oder Wohnbereichen liegt oder ob bauliche Maßnahmen anstehen, die eine Umsiedlung erforderlich machen. Dazu gehören zum Beispiel eine Dachsanierung oder Fassadenarbeiten. Es ist also immer der Einzelfall zu prüfen. Hier reicht es übrigens nicht, dass die Enkelkinder gelegentlich zu Besuch kommen.
Dies gilt nicht für die Asiatische Hornisse, die grundsätzlich professionell bekämpft werden sollte.
Professionelle Umsiedlung: Das Wespennest entfernen lassen
Die Umsiedlung von Wespennestern ist eine Aufgabe für Profis. Die Beratung durch Fachpersonal ist unverzichtbar, weil zum Beispiel die Wespenart genau zu bestimmen ist. Schädlingsbekämpfer sehen sich die Volksstärke und Lage des Nests genau an und können einschätzen, ob eine Umsiedlung überhaupt möglich, erlaubt und notwendig ist.
Die Umsiedlung bzw. Nestentfernung ist anspruchsvoll und durchaus nicht ungefährlich. Wespen nehmen sofort eine Verteidigungshaltung ein, wenn sich jemand dem Nest nähert. Ein professioneller Schädlingsbekämpfer ist darauf vorbereitet. Er weiß, zu welcher Tageszeit die Umsiedlung optimalerweise stattfinden und zu welcher Jahreszeit diese erfolgen sollte.
Verzichten Sie bei einer Umsiedlung auf keinen Fall auf eine Unterstützung durch Fachleute und unterschätzen Sie nicht die handwerklichen Herausforderungen bei einer Umsiedlung. Profis nehmen noch herumfliegende Wespen mit einem Insektensauger in einer Art Fangkasten auf. Sie lösen die Nester behutsam ab und transportieren sie in einer speziellen Box. Außerdem muss die Wiederaussetzung an einem geeigneten Ort erfolgen. All das kann ein Laie kaum in Eigenregie vornehmen.
Sicherheitsmaßnahmen beachten
Bereits ein Schatten auf dem Einflugloch kann ein Abwehrverhalten der Deutschen oder der Gemeinen Wespe auslösen. Es ist daher wichtig, immer einen Sicherheitsabstand von mehreren Metern zum Nest einzuhalten und sich nicht direkt in die Flugbahn zu begeben. Auch Erschütterungen mögen die Insekten gar nicht. Im Bereich um das Nest herum müssen Sie also besonders vorsichtig sein.
Wer in der Nähe eines Wespennestes unvermeidbare Arbeiten durchführen muss - wie zum Beispiel das Reinigen einer Dachrinne - sollte grundsätzlich Schutzkleidung tragen. Ein dicker Pullover und eine Hose aus einem dichten Jeansstoff können dafür bereits ausreichend sein. Tragen Sie eine lange Hose und setzen Sie einen Gesichtsschutz auf. Empfehlenswert sind auch Handschuhe. Sie möchten mit dieser Kleidung erreichen, das Stichrisiko so weit wie möglich zu reduzieren. Wichtig ist es auch, in den kühleren Abend- und Morgenstunden zu arbeiten. Dann ist die Flugdynamik der Wespen am geringsten.
Zudem ist es sinnvoll, den Bereich rund um das Wespennest zu markieren und mit einem entsprechenden Flatterband abzugrenzen. Das ist besonders wichtig, wenn Kinder im Haushalt leben. Auch Haustiere sollten Sie auf Distanz halten, solange die Arbeiten andauern. Niemand sollte sich dem Wespennest versehentlich annähern.
Gezielt gegen Wespennester vorgehen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie gegen Wespennester vorgegangen werden kann. Ein Weg besteht in der prophylaktischen Abwehr, damit es gar nicht erst zum Bau eines Wespennestes in der Nähe Ihres Hauses kommt. Sollte Ihnen aus den Vorjahren bekannt sein, wo Wespen schon einmal ein Nest gebaut haben, verhindern Sie gezielt die erneute Ansiedlung, indem Sie solche Stellen präventiv behandeln. Wenn sich aus der Ansiedlung von Wespen eine belegbare Gefahrensituation ergibt, stehen wirksame Mittel aus dem Fachhandel zur Verfügung, die von Fachleuten wie Schädlingsbekämpfern verwendet werden.
Das ARDAP Repell Wespenspray wirkt abwehrend gegen Deutsche Wespen und Gemeine Wespen. Damit kann der gezielte Einsatz des Mittels dem Bau von Wespennestern schon im Frühjahr vorbeugen. Im Idealfall kann das ARDAP Repell Wespenspray bereits ab April regelmäßig angewendet werden. Zu dieser Zeit ist die junge Wespenkönigin unterwegs und sucht nach einem geeigneten Ort für die Errichtung des neuen Wespenstaats. Zu diesem Zeitpunkt, wenn das Nest noch nicht gegründet ist, zeigt sich das ARDAP Repell Wespenspray besonders effektiv. Das Mittel wirkt schnell und es kann im Gefahrfall auch in den Innenräumen zur Abwehr verwendet werden.
Wenn eine Abwehr nicht ausreicht und bereits ein Wespennest in Ihrer unmittelbaren Umgebung besteht, können Sie im Fall einer Gefahrensituation auch über die Bekämpfung der Deutschen Wespe und der Gemeinen Wespe nachdenken. Allerdings müssen dafür vernünftige Gründe vorliegen, wenn alternative Maßnahmen keinen Erfolg zeigen. Lassen Sie sich hierzu von einem sachkundigen Fachmann beraten. Das ARDAP Pro Wespen Schaumspray ist ideal für die Anwendung gegen Wespennester an schwer erreichbaren Stellen und wird erfolgreich von Fachleuten verwendet. Wespennester liegen manchmal nämlich nicht offen, sondern finden sich zum Beispiel versteckt im Rollladenkasten, in Ritzen von Hausfassaden oder an anderen schwer zugänglichen Stellen. Dank praktischem 2-in-1 Sprühröhrchen ist das gezielte Einsprühen des Mittels hier möglich. Das ARDAP Pro Wespen Schaumspray wirkt nachweislich auch gegen die bei uns mittlerweile etablierte Asiatische Hornisse und ihr Nest.
Das ARDAP Pro Wespen Powerspray ist ebenfalls geeignet für den gezielten Außeneinsatz gegen die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe, sowie auch gegen die invasive Asiatische Hornisse und deren Nester. Die Anwendung erfolgt zum Beispiel auf der Terrasse, auf dem Balkon, am Dach eines Carports, einer Gartenhütte oder am Dachüberstand des Hauses. Dank des Sprühstrahls mit hohem Druck und einer Reichweite von bis zu vier Metern gelangt der Wirkstoff aus angemessener Entfernung an das Nest und kann auch einzelne Wespen bekämpfen. Die Wirkung des Sprays hält bis zu zwei Wochen an.
Bitte bedenken Sie, dass bei einem Befall durch Wespen der Rat einer sachkundigen Person, wie einem Schädlingsbekämpfer, eingeholt werden sollte.
Fazit
Wenn Sie ein Wespennest an Ihrem Haus oder im Garten entdecken, sollten Sie zunächst einmal ruhig bleiben. Wespen können zwar lästig sein, haben aber auch ihre wichtige Funktion im Ökosystem.
Sollten vernünftige Gründe vorliegen, ist je nach Wespenart eine Umsiedlung des Wespennestes durch einen Fachmann möglich.
Handelt es sich um die Deutsche Wespe oder die Gemeine Wespe, kommt auch eine Bekämpfung des Nests in Frage. Dies aber nur für den Fall, dass eine akute Gefahr besteht - etwa weil Allergiker oder kleine Kinder in der Nähe bedroht sind. Hier helfen die Produkte zur Wespenbekämpfung aus der ARDAP Pro Serie.
Sinnvoll ist es, dem Nestbau von vornherein vorzubeugen. Das abwehrende ARDAP Repell Wespenspray kann hier effektiv helfen, indem es eine unsichtbare Barriere gegen die Insekten errichtet.
Auf jeden Fall gilt: Geraten Sie nicht in Panik und handeln Sie überlegt. Holen Sie sich professionellen, sachkundigen Rat ein. Zur Abwehr und Bekämpfung werden dann hochwirksame Produkte aus dem Fachhandel verwendet.
Häufig gestellte Fragen
Was soll man tun, wenn man ein Wespennest hat?+
Sollten Sie in Ihrem häuslichen Umfeld ein Wespennest sichten, ist es wichtig Ruhe zu bewahren und Abstand zu halten (mindestens 2-3 Meter). Viele Wespenarten stehen unter Naturschutz, es bedarf daher immer erst der Abklärung der Wespenart, bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden. Siedeln Sie niemals selbst das Wespennest um.
Wie bekommt man ein Wespennest weg? +
Im Falle eines Nests der Deutschen oder Gemeinen Wespe kann eine Bekämpfung (beim Vorliegen vernünftiger Gründe) mit ARDAP Pro Produkten erfolgen und wird dann auch geduldet. Bei einem Nest der Asiatischen Hornisse ist eine professionelle Bekämpfung nach Rücksprache mit einem Schädlingsbekämpfer erforderlich.
Was passiert, wenn man ein Wespennest nicht entfernt? +
Wenn ein Wespennest nicht entfernt wird, stellt das in der Regel kein dauerhaftes Problem dar. Das Wespenvolk stirbt spätestens im Oktober oder November ab, da nur die Jungköniginnen den Winter überleben und im nächsten Frühjahr neue Nester gründen. Das zurückbleibende, leere Nest kann im Winter problemlos und gefahrlos entfernt werden.
Allerdings birgt das Belassen des Nests im Spätsommer – insbesondere im August und September – gewisse Risiken: In dieser Zeit erreichen die Völker ihre maximale Größe mit bis zu 5.000 Wespen und zeigen eine erhöhte Aggressivität, was die Stichgefahr deutlich steigen lässt. Zudem kann das Nistmaterial bei ungünstiger Lage, etwa in Dachbalken oder Fassaden, zu kleineren Bauschäden führen.
Wie lange ist ein Wespennest aktiv? +
Ein Wespennest ist nur eine Saison lang aktiv, das heißt von April bis Oktober. Im Frühjahr beginnt die Königin mit der Nestgründung. Während der Sommermonate von Juni bis August erreicht das Volk seine größte Aktivität und Größe. Im Herbst, etwa ab September bis Oktober, stirbt das Wespenvolk schließlich ab – nur die Jungköniginnen überwintern. Die Lebensdauer eines Wespennests beträgt somit etwa sechs bis sieben Monate, und es wird im Folgejahr nicht wiederbesiedelt.









