In Zusammenarbeit mit unserem Tierarzt Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Fachtierarzt für Parasitologie, klären wir über Irrtümer und Wirksamkeit von Hausmitteln gegen Flöhe bei Hunden auf.
- Hund hat Flöhe: Welche Hausmittel gegen Flöhe beim Hund gibt es?
- Vorbeugende Hausmittel gegen Flöhe beim Hund
- Hausmittel für die Umgebungsbehandlung
- Wie sicher und zuverlässig sind Hausmittel gegen Flöhe wirklich?
Hund hat Flöhe: Welche Hausmittel gegen Flöhe beim Hund gibt es?
Ganz gleich, wie es beim Hund zum Flohbefall kommt: Flöhe sind für Hunde nicht nur unangenehm und lästig, sondern können ein gesundheitliches Risiko darstellen. Von allergischen Reaktionen auf den Flohspeichel (Flohspeichelallergie) bis hin zu Wunden und Entzündungen der Flohbisse durch eindringende Bakterien - ein Flohbefall sollte bestenfalls vorbeugend verhindert werden.
Hat sich nun aber doch ein Flohbefall eingeschlichen, weil keine zuverlässigen vorbeugenden Maßnahmen getroffen wurden, stellt sich die Frage, wie man die Flöhe am Hund wieder loswird. Vielleicht hat man das erste Mal mit einem Flohbefall zu tun und ist etwas verunsichert, was nun zu tun ist. Oftmals beginnt dann die Recherche nach Hausmitteln, welche helfen sollen, die Flöhe am Hund wieder loszuwerden. Die Liste an vermeintlichen Hausmitteln zum Auftragen in das Tierfell ist lang. Sogar ganze Rezepte zum Mischen eigener Sprays sind online und in diversen Foren vorhanden. Aber was können diese Hausmittel wirklich leisten und welche Irrtümer gibt es möglicherweise?
Kokosöl gegen Flöhe bei Hunden
Kokosöl wird oft als vielversprechendes Hausmittel gegen Flöhe bei Hunden und Flöhe bei Katzen angepriesen. Es enthält Laurinsäure, der antimikrobielle Eigenschaften zugeschrieben werden, die angeblich den äußeren Panzer der Parasiten durchdringen können. Allerdings gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Kokosöl tatsächlich wirksam gegen Flöhe ist. Tatsächlich ist die Wirksamkeit von Kokosöl allein oder auch in Kombination mit anderen Hausmitteln nicht bestätigt. Sollte Ihr Hund unter einem Flohbefall leiden, werden Sie die Flöhe mit Kokosöl allein nicht los. Kokosöl kann für Ihren Hund einen hautpflegerischen Nutzen haben, hilft allerdings nicht bei einem Flohbefall.
Ätherische Öle bei Flohbefall?
Diverse Rezepturen für selbst hergestellte Hausmittel bei einem Flohbefall setzen auf ätherische Öle. Die verschiedenen Rezepte setzen auf Teebaumöl, Eukalyptusöl bis hin zu Geraniumöl. Während wir Menschen Öle wie Eukalyptusöl wegen ihrer wohltuenden Wirkung nutzen, sollen sie beim Hund dafür sorgen, dass die Flöhe von ihm ablassen. Eine tatsächliche Wirksamkeit ätherischer Öle im Falle eines Flohbefalls ist jedoch nicht erwiesen.
Darüber hinaus sind solche Hausmittel mit ätherischen Ölen mit Vorsicht zu genießen. Wie immer gilt nämlich auch bei solchen Hausmitteln: Die Dosis macht das Gift. Je nachdem, wie viel Öl Sie verwenden, kann es bei Ihrem Tier zu einer Reizung der Schleimhäute kommen.
Schwarzkümmelöl
Schwarzkümmelöl findet bei Hunden aus vielfältigen Gründen Anwendung. Dazu gehören die Behandlung von Allergien und Entzündungen oder die Stärkung des Immunsystems. Schwarzkümmelöl kann sowohl äußerlich, durch Einmassieren in Haut und Fell, angewendet werden, als auch als Ergänzungsmittel zum Futter. Bei der Gabe von Schwarzkümmelöl zum Hundefutter gilt, dass Sie mögliche Unverträglichkeiten bei Ihrem Hund beachten müssen. Unabhängig von etwaigen Unverträglichkeiten gilt auch bei Schwarzkümmelöl: Den Flohbefall am Tier werden Sie allein mit Schwarzkümmelöl nicht los. Als Tierhalter sollten Sie besonders vorsichtig sein, wenn im Haushalt auch Katzen leben. Für Katzen kann die Aufnahme von Schwarzkümmelöl giftig sein. Verzichten Sie in einem Haushalt mit Hund und Katze also unbedingt auf Schwarzkümmelöl.
Neemöl
Neemöl, auch Niemöl genannt, wird in seiner Wirkung häufig mit Schwarzkümmelöl verglichen. Es werden ihm antibakterielle, schmerzlindernde und entzündungshemmende Eigenschaften nachgesagt. Gewonnen aus den Samen des Neembaums enthält das Öl Margosaextrakt, der angeblich den Häutungsstoffwechsel von Parasiten stören soll. Ein häufig erwähnter Inhaltsstoff ist Azadirachtin, das als potenziell flohabwehrend gilt. Im Gegensatz zu Schwarzkümmelöl darf Neemöl nicht im Futter sondern ausschließlich äußerlich verwendet werden.
Rosmarin als Anti-Floh-Hausmittel
Rosmarin soll im Kampf gegen Flöhe als ältestes Hausmittel gelten. Weit verbreitete Rezepte sehen vor, dass Rosmarinzweige in einigen Litern Wasser ausgekocht werden und dann mit einer Sprühflasche auf das Hundefell aufgesprüht werden. Nach kurzer Einwirkzeit soll das Mittel dann ausgewaschen werden. Ähnlich wie bei den anderen Hausmitteln kann aber auch ein Spray aus Rosmarin nicht halten, was versprochen wird. Ein Flohbefall kann durch Hausmittel mit Rosmarin nicht bekämpft werden. Das Duschen mag zwar einzelne, im Tierfell befindliche Flöhe abspülen, aber der eigentliche Flohbefall ist damit noch lange nicht erledigt und breitet sich unbehandelt immer weiter aus.
Hausmittel gegen Flöhe mit Zitrone
Auch Zitrone soll als selbstgemachtes Spray im Kampf gegen Flöhe helfen. Dazu werden Zitronen in kleine Stücke geschnitten und im Wasser ausgekocht. Nachdem das Zitronenwasser abgekühlt ist, soll das Spray in eine Sprühflasche gefüllt und auf das Hundefell aufgetragen werden. Aber: Ganz gleich, ob Spray mit Rosmarin, ätherischen Ölen oder Zitrone, keines dieser selbstgemachten Sprays kann dafür sorgen, dass die Flöhe von Ihrem Hund ablassen.
So verständlich es auch ist, den Flohbefall mit Hausmitteln bekämpfen zu wollen, keines der vermeintlichen Hausmittel kann erwiesenermaßen dabei helfen, einen Flohbefall effektiv zu behandeln.
Vorbeugende Hausmittel gegen Flöhe beim Hund
Rosmarin, Schwarzkümmelöl, Zitrone etc. werden oft auch in Erwägung gezogen, wenn es darum geht, Mittel zu finden, mit denen man einem Flohbefall beim Hund vorbeugen kann, damit es erst gar nicht zu einem Befall kommt. Auch in Sachen Prävention ist es aber so, dass Hausmittel nicht wirksam sind.
Grundsätzlich ist es aber genau richtig, einen vorbeugenden Weg finden zu wollen. Nur braucht es dann eben zuverlässig wirksame Mittel. Für die Vorbeugung geeignet sind dabei Mittel wie das ARDAP Floh-Spot-On für Hunde oder das ARDAP Flohhalsband für Hunde. Beide Mittel setzen auf Pyrethrum aus der Chrysanthemenblüte und bieten mehrwöchigen Schutz gegen Flöhe. Das Floh-Spot-On enthält drei Tuben mit je 4 Wochen Wirkzeit und kann so bis zu 12 Wochen schützen. Das Flohhalsband für Hunde bietet bis zu 4 Monate Schutz gegen Flöhe.
Um Ihren Hund zum Beispiel vor dem Waldspaziergang oder dem Besuch der Hundespielwiese zusätzlich zu schützen, können Sie ergänzend zum Spot-On oder zum Halsband das Flohpuder oder das Flohspray anwenden. Auch diese Mittel wirken zuverlässig gegen Flöhe und können ideal an den von Flöhen bevorzugten Körperstellen wie z.B. dem Rücken, dem Schwanzansatz, dem Bauch sowie den Innenschenkeln angewandt werden.
Mit dem Flohshampoo sorgen Sie nicht nur für ein hygienisches Hundefell, sondern schützen Ihren Hund zeitgleich effektiv vor Flöhen. Die repellierende Wirkung hält bis zu einer Woche an. Nach dem Waschen wird eine zusätzliche Behandlung mit einem Spot-On oder Halsband empfohlen.
Hausmittel für die Umgebungsbehandlung
Hat der Flohbefall sich erstmal etabliert, sollten Sie als Hundehalter immer auch daran denken, den Flohbefall in der Umgebung zu behandeln. Denn Fakt rund 95 % der Flohpopulation befindet sich nicht im Tierfell, sondern in der Tierumgebung. Die Floheier rieseln aus dem Tierfell heraus und verteilen sich so in jeder noch so kleinen Ritze, in Textilien und Polstermöbeln. Auch bei der Umgebungsbehandlung tauchen immer wieder Hausmittel-Rezepte auf.
Selbstgemachte Raum- und Möbelsprays
Auch selbstgemachte Raum- und Möbelsprays gegen Flöhe setzen oft auf Mittel wie Zitrone, Rosmarin oder aber Spülmittel und Apfelessig. Bei dem Floh handelt es sich aber um einen echten Überlebenskünstler. Flöhe können zum Beispiel bis zu 40 Tage ohne Blutmahlzeit überleben, oder bis zu 6 Monate in der Puppenruhe ausharren, in der sie auf einen geeigneten Wirt warten. Hausmittel wie Essig oder Spülmittel können bei der Umgebungsbehandlung keinen Flohbefall bekämpfen.
Haben Sie einen Flohbefall entdeckt, dann sollten Sie im Rahmen einer integrierten Behandlung zum einen auf zuverlässig repellierende Mittel zur Anwendung am Tier setzen und zum anderen die Umgebung mit geeigneten Mitteln wie dem Pro Floh-Fogger und dem Pro Langzeitspray für die Umgebung behandeln. Sowohl der Fogger als auch das Langzeitspray enthalten einen Wachstumshemmer und wirken sofort und bis zu 6 Monate gegen die Entwicklungsstadien des Flohs. Zur Vorbeugung eines Flohbefalls in der Umgebung, z.B. auf Decken, Teppichen, Hundebetten und Co. Bietet sich das Repell Flohspray mit Pyrethrum aus der Chrysanthemenblüte an.
Das ARDAP Repell Flohspray bietet eine schnelle und zuverlässige Abwehr von Flöhen auf Basis von Pyrethrum aus der Chrysantheme. Das Spray kann gezielt auf Bereiche wie Kratzbäume, Polster oder Decken angewendet werden.
Zum ProduktWie sicher und zuverlässig sind Hausmittel gegen Flöhe wirklich?
Rund um die Hausmittel gegen Flöhe bei Hunden ranken sich einige Irrtümer. Viele Hundehalter scheitern bei dem Versuch, den Flohbefall mit Hausmitteln zu bekämpfen, und setzen dabei die Gesundheit ihres Hundes aufs Spiel. Dies kann zum einen durch Unverträglichkeiten oder die falsche Anwendung der Mittel geschehen, zum anderen dadurch, dass der Flohbefall unbehandelt bleibt und sich weiter ausbreitet. Die Ausbreitung eines Flohbefalls darf dabei keinesfalls unterschätzt werden. Unbemerkt entwickelt sich die Flohpopulation rasant, so können in 4 Wochen können so bis zu 250.000 Flöhe entstehen. Setzen Sie daher im Falle eines Flohbefalls immer auf eine umfassende Behandlung, die aus der Umgebungsbehandlung und der Anwendung repellierender Mittel am Hund besteht. So können Sie eine schnelle und wirksame Behandlung des Flohbefalls erreichen.
Passendes Video mit Anwendungstipps: