Wie lange überleben Flöhe

Wie lange überleben Flöhe?

Flöhe sind äußere Parasiten, die auf der Haut von Tieren oder Menschen leben und sich vom Blut ihres Wirts ernähren. In Mitteleuropa sind etwa 70 verschiedene Floharten verbreitet, darunter der Katzenfloh sowie der Hundefloh. Beide Arten können sich auch von menschlichem Blut ernähren, bevorzugen jedoch das Blut von Katze oder Hund, um sich fortpflanzen und zu vermehren. Flöhe sind von Natur aus sehr widerstandsfähig und können unter optimalen Überlebensbedingungen erstaunlich alt werden und sich rasant vermehren. Doch wie lange überleben Flöhe etwa in der Wohnung? Wie lange überleben Flöhe, wenn Sie kein Flohmittel verwenden, um Ihr Haustier und sich selbst zu schützen? Und wie lassen sich die Parasiten am besten bekämpfen?

Gemeinsam mit unserem Tierarzt Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke (Parasitologe), zeigen wir Ihnen den Floh-Lebenszyklus sowie wirksame Mittel gegen Flöhe. Außerdem erfahren Sie, warum Sie bei der Flohbekämpfung zwingend nicht nur Katze und Hund, sondern auch die Umgebung behandeln müssen.

Inhalt
Flöhe bekämpfen

Über den Lebenszyklus des Flohs

Flöhe durchlaufen bei ihrer Entwicklung mehrere Stadien: Das Weibchen legt zunächst Eier, in denen sich die Flohlarven entwickeln. Floheier sind oval und zu Beginn leicht transparent, mit einer später elfenbeinfarbigen Oberfläche. Allerdings sind die Eier mit dem bloßen Auge kaum erkennbar, da sie nur ca. 0,5 mm x 0,3 mm groß sind.

Autor - Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Tierarzt & Parasitologe

Die Flohweibchen legen schon 24 bis 36 Stunden nach ihrer ersten Blutmahlzeit die ersten Floheier ab.

Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Tierarzt und Parasitologe

Die Flohlarve entwickelt sich über drei Larvenstadien. Im dritten Larvenstadium sind die Larven etwa 4-5 mm groß. Anschließend verpuppen sich die Larven und bleiben in einer bis zu sechs Monate dauernden „Puppenruhe“, in der sie auf einen geeigneten Wirt warten. Verschiedene äußere Reize, z. B. Erschütterungen oder die Körpertemperatur Ihrer Katze oder Ihres Hundes, lösen das rasante Schlüpfen der adulten Flöhe aus.

Der frisch geschlüpfte Floh verlässt dann seine Puppe und nutzt seine starke Sprungkraft, um auf seinen Wirt zu springen.

Entwicklung Floh mit den Stadien Eier, Larven, Puppen, Flöhe

Ohne eine Blutmahlzeit können adulte Flöhe ca. 40 Tage überleben!

Katzen- und Hundeflöhe legen ihre Eier immer auf ihren Wirtstieren ab. Weil Floheier jedoch – anders als etwa die Nissen von Läusen – nicht an Haaren festkleben, fallen die Floheier gemeinsam mit dem Flohkot aus dem Fell des Tieres heraus. Orte, an denen gewöhnlich viele Floheier zu finden sind, sind Körbchen und Schlafplätze in den Wohnräumen, aber auch Teppichböden, Polster und Bodenritzen. Unbemerkt und unbehandelt können sich die Floheier über die Larvenstadien bis hin zur Puppe und schließlich zum adulten Floh entwickeln.

Die Beseitigung einzelner Flöhe reicht bei Weitem nicht aus. Bleibt ein Flohbefall unbehandelt, können sich in nur vier Wochen bis zu 250.000 Flöhe entwickeln.

Wenn Sie einen Flohbefall vermuten, dann ist es zwingend erforderlich diesen zu behandeln. Mittel für die Umgebungsbehandlung, wie z.B. das Flohspray für die Umgebung oder der Floh Fogger enthalten einen sogenannten Entwicklungshemmer. Dieser unterbricht den Entwicklungszyklus der Flöhe, sodass neben den adulten Flöhen auch Eier, Larven und Puppen bekämpft werden können.


Regelmäßiges Kämmen mit dem feinzinkigen Flohkamm hilft beim Aufspüren von Flohkot. Diesen erkennt man daran, dass es sich um braun-rötliche Krümel handelt.

Sie haben kleine, dunkle Pünktchen im Fell oder in der Wohnung gefunden und sind nicht sicher, ob es sich um Dreck oder Flohkot handelt? Nehmen Sie ein Taschentuch oder etwas Küchenpapier und feuchten Sie es an. Sammeln Sie die Pünktchen auf dem Tuch und versuchen Sie diese zu zerdrücken. Wenn sich die Pünktchen zerdrücken lassen und sich das Tuch an den Stellen rot bis braun färbt, handelt es sich um Blut und damit um Flohkot. Eine Behandlung von Haustieren und der Umgebung ist dann zwingend notwendig.

Wie pflanzt sich der Floh fort?

Das Flohweibchen saugt nach der Begattung Blut von einem Wirt (Hund, Katze, Mensch etc.) und produziert dann durchschnittlich 27 Eier pro Tag, die im Fell des Wirtes abgelegt werden. Bei Bewegung rieseln die Floheier dann aus dem Tierfell und verteilen sich in Haus und Wohnung.

Die sich daraus entwickelnden Larven ernähren sich vor allem vom Kot ausgewachsener Flöhe, der große Mengen unverdautes Blut enthält. Bei optimalen Bedingungen beginnen Flohlarven bereits nach etwa zwei Wochen mit der Verpuppung und sind in dieser Form für bis zu sechs Monate überlebensfähig. Kommt ein geeigneter Wirt in ihre Nähe, können sie binnen Sekunden schlüpfen und den Wirt befallen.

Flöhe in der Wohnung bekämpfen mit dem ARDAP Spot on

Lebensbedingungen für den Floh

Flöhe entwickeln sich sowohl im Haus als auch im Außenbereich und sind überall dort zu finden, wo sich potenzielle Wirte wie Hunde oder Katzen, aber auch Wildtiere wie Igel oder Vögel aufhalten. Damit Ihr Haustier und Ihre Wohnung nicht von Flöhen befallen werden, sollten Sie einem Befall und dem Einschleppen von Parasiten am besten vorbeugen. Dazu gibt es repellierende, das heißt abwehrende Mittel, wie etwa das Flohhhalsband für Katzen bzw. Flohhalsband für Hunde. Die Halsbänder wehren Flöhe mithilfe von Chrysanthemum cinerariaefolium (auch Pyrethrum genannt) ab und bieten bis zu 4 Monate nachhaltigen Schutz.

Alternativ empfiehlt sich das ARDAP Spot-On für Katzen und ARDAP Spot-On für Hunde. Diese werden auf die Haut aufgetropft. Eine Packung enthält 3 Tuben und kann so zuverlässig bis zu 12 Wochen vor einem Flohbefall schützen.

Für einen zusätzlichen Schutz an von Flöhen besonders beliebten Stellen, z.B. dem Rücken, dem Schwanzansatz, dem Bauch sowie den Innenschenkeln, können das Flohspray für Hund und Katze oder das Flohpuder ergänzend und gezielt verwendet werden. Das Flohshampoo für den Hund bietet nicht nur repellierenden Schutz vor einem Flohbefall, sondern reinigt und pflegt gleichzeitig das Hundefell. Sowohl das Flohspray als auch das Flohpuder und das Flohshampoo enthalten Pyrethrum aus der Chrysanthemenblüte (Chrysanthemum cinerariaefolium) und Lavendelöl und wirken damit abwehrend gegen Flöhe.

Der Floh ist ein Überlebenskünstler

Flöhe sind wahre Überlebenskünstler. Sie können sich unbemerkt und unbehandelt rasant ausbreiten. Außerdem können sich die Flohpuppen bis zu 6 Monate in einem Überlebensstadium befinden, solange kein Wirt vorhanden ist.

Wie lange kann ein Floh ohne Nahrung überleben?

Adulte Flöhe können ohne Blutmahlzeit ca. 40 Tage überleben, während die Flohpuppe in ihrem Kokon bis zu sechs Monate ohne Nahrung auskommen kann. Damit die Flohpuppe ohne Nahrung überlebt, muss die Umgebung jedoch warm genug sein. Bei Zimmertemperatur fühlen sich Flöhe sehr wohl, weshalb für Haustierbesitzer auch immer Flohsaison ist.

Wie lange überleben Flöhe auf Menschen?

Katzenflöhe, die auch Hunde befallen, sind hierzulande die am häufigsten vorkommende Flohart. Wenn Sie dem Flohbefall nicht vorbeugen und bei einem Befall die weitere Ausbreitung nicht rechtzeitig verhindern, werden Sie früher oder später selbst Flohstiche, oft fälschlich auch Flohbisse genannt, haben. Flöhe können auch den Menschen befallen, doch für die Fortpflanzung benötigen sie das Blut ihres Wirtstiers. Lange können Flöhe auf dem Menschen meist nicht überleben. Im Gegensatz zu Hund und Katze haben Flöhe beim Menschen kaum Möglichkeiten, sich an Haut und Haar festzuhalten. Durch eine Dusche werden Flöhe, die sich doch am menschlichen Körper befinden, abgespült.

Flöhe am Menschen sind meist die Folge eines starken Flohbefalls bei Katze oder Hund. In solchen Fällen müssen vor allem die Haustiere mit abwehrenden Mitteln und die Umgebung mit dem Langzeit-Flohspray und Fogger behandelt werden.

Wie lange überleben Flöhe in der Wohnung?

Gemütlich beheizte Wohnungen bieten Flöhen optimale Lebensbedingungen. Sind sie einmal da und werden nicht aktiv bekämpft, können Hunde- und Katzenflöhe in der Wohnung lange überleben und sich fortpflanzen.

Autor - Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Tierarzt & Parasitologe

Wenn ein adulter Floh aus dem Kokon schlüpft und keinen Wirt findet, kann der Floh ohne Wirt und ohne Blutmahlzeit bis zu 40 Tage überleben. Findet ein Floh nach dem Schlupf aus dem Kokon einen Wirt, so kann der Floh auf dem Wirt bis zu 133 Tage überleben.

Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Tierarzt und Parasitologe

Parasiten und Schädlinge wie Flöhe, Milben und Wanzen überleben in der Wohnung nicht nur auf ihren Wirtstieren, sondern auch im Bett, im Katzen- oder Hundekörbchen, auf Kuscheldecken, Kratzbäumen, Fußmatten oder in Bodenritzen. Die Flohpuppen können in ihrer Puppenruhe ohne Blutmahlzeit und unbehandelt bis zu 6 Monate in der Umgebung auf einen passenden Wirt warten.

Mit dem ARDAP Langzeit-Flohspray können Körbchen, Kratzbäume und Co. zielgerichtet eingesprüht werden - für eine Langzeitwirkung bis zu 6 Monate. Außerdem kann ein Floh Fogger in Räumen von bis zu 60m² genutzt werden. Ausgelöst wird der Fogger per Knopfdruck und sorgt so für die Vernebelung der Räume. Der feine Sprühnebel verteilt sich im Anschluss im Raum und wirkt durch den enthaltenen Wachstumshemmer bis zu 6 Monate lang gegen Flöhe sowie deren Eier, Larven und Puppen.

Hundedecke wird mit dem ARDAP Langzeit Flohspray eingesprüht

Flohbefall beseitigen und langfristig verhindern

Oft bleibt ein Großteil des Flohbefalls unerkannt oder wird zu spät entdeckt. Um einen Flohbefall zu beseitigen und dauerhaft zu verhindern, müssen nicht einzelne Flöhe, sondern die gesamte Flohpopulation in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien entfernt werden.

Flohbefall Infografik

Für Sofortmaßnahmen gegen Flöhe braucht es Mittel für die Umgebungsbehandlung wie das Langzeit-Flohspray für die Umgebung und den Floh-Fogger. Leben Tiere im Haushalt, muss außerdem der Flohbefall am Tier behandelt werden. Um einen Flohbefall am Tier zu vermeiden, sind abwehrende Mittel zur Anwendung am Tier notwendig.

Ungezieferbekämpfung leicht gemacht

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Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Tierarzt & Parasitologe

Autor - Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Tierarzt & Parasitologe

Professor Dr. med. vet. Norbert Mencke ist seit 2020 als veterinärmedizinisch wissenschaftlicher Dienst beratend für die Ardap Care GmbH tätig und ein Experte der Parasitologie mit langjähriger Erfahrung in Forschung und Lehre.