Gemeinsam mit unserem Experten Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Fachtierarzt für Parasitologie, geben wir Ihnen wertvolle Informationen rund um das Thema Pharaoameise.
Pharaoameise erkennen
Wie sieht die Pharaoameise (Monomorium pharaonis) aus und wie lässt sie sich von anderen Ameisenarten unterscheiden? Wir stellen sie mit allen ihren Eigenschaften und Merkmalen vor.

Aussehen und Besonderheiten
Bei der Pharaoameise fallen sofort die geringe Größe und die Bernsteinfärbung auf. Die Arbeiterinnen messen bei dieser Art lediglich zwei Millimeter. Daher ist es relativ einfach, diese Ameisen zu übersehen, was natürlich die Einleitung von Abwehrmaßnahmen verzögern kann. Es lohnt sich also, genauer hinzuschauen. Auch die Königinnen sind mit vier bis fünf Millimetern nicht besonders groß.
Die Pharaoameise hebt sich äußerlich von anderen Ameisenarten in Deutschland deutlich ab. Das liegt vor allem an der hellen Färbung und der beinahe transparenten Erscheinung. Nur die Hinterleibspitze ist dunkel, der restliche Körper zeigt die typische bernsteingelbe Farbe. Zu den auffälligen Merkmalen der Pharaoameisen gehören die starke Einschnürung zwischen dem mittleren Körperabschnitt und dem Hinterleib, daher auch der Name Knotenameisen (Myrmicinen). Auffällig sind zudem die beiden Höcker auf dem Verbindungsstück zwischen Brust und Hinterleib und die Antennen mit einer zweigliedrigen Fühlerkeule.
Bei dieser Art sind die Männchen ein klein wenig größer als die Weibchen und sie zeigen eine schwarze Färbung auf. Auch die Königin ist etwas dunkler als die Arbeiterinnen. Trotzdem lässt sich auch die Farbe der Königin als Braun bis Rotbraun bezeichnen.
Interessant sind die Antennen der Pharaoameisen. Diese sind in insgesamt zwölf Segmente unterteilt, die Keule am Ende der Antenne besteht aus drei weiteren Segmenten. Wer sich die Pharaoameise genau ansieht, kann außerdem erkennen, dass die Augen im Verhältnis zum restlichen Körper relativ klein ausfallen. Hierbei handelt es sich um eines der Merkmale, die für die Unterscheidung von anderen Ameisenarten besonders nützlich sind.
Herkunft
Die Pharaoameise stammt vermutlich aus Asien oder Afrika. Eingeschleppt nach Europa wurde sie im 19. Jahrhundert. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet befand sich in den Tropen und Subtropen. Daher ist es wenig verwunderlich, dass es sich nach wie vor um eine wärmeliebende Ameisenart handelt. In Deutschland ist sie daher vor allem in Innenräumen zu finden. Und das stellt natürlich ein Problem dar, weil diese ungebetenen Gäste auch Schäden anrichten können.
Wie ist die Ameisenart genau nach Europa gelangt? Das steht vermutlich mit dem zunehmenden Welthandel im 19. Jahrhundert in Verbindung. Der Warentransport per Schiff hat es dieser Art ermöglicht, zu uns zu gelangen. Ideale Lebensbedingungen fanden die Ameisen vor allem in beheizten Innenräumen vor. Für die kleinen Insekten war es sehr einfach, in Güterladungen versteckt auf den Schiffen mitzureisen. Als Schädlinge sind sie dabei in den städtischen Gebieten von Anfang an aufgetreten.
Es ist also offensichtlich, dass sich die Pharaoameisen bei uns im Haus wohlfühlen und sich hier gerne ausbreiten möchten. Unter gesundheitlichen und hygienischen Gesichtspunkten stellt das aber ein Problem dar. Sogar Schäden an Materialien und Vorräten sind bei dieser Art absolut möglich. Sie sollten daher Maßnahmen kennen, die für eine erfolgreiche Abwehr den größten Nutzen bieten.

Wissenswertes auf einen Blick
Die Pharaoameise interessiert sich für alle Nahrungsmittel, die tierische Proteine enthalten. Sie sind aber nicht darauf beschränkt. Auch Obst und süße Lebensmittel fressen sie. Optimale Wachstumsbedingungen finden sie dort vor, wo eine Temperatur zwischen 22 und 30 Grad Celsius herrscht. Das liegt in der Regel über der normalen Außentemperatur, weshalb diese Ameisenart gerne zu uns in die Häuser kommt.
Ihre Eier legen die Königinnen im Spätsommer oder im Herbst. Daraus entwickeln sich die befruchtungsfähigen Weibchen und die männlichen Drohnen. Die Königinnen besitzen Flügel, das Nest verlassen sie aber trotzdem nicht. Es dauert etwa drei bis vier Wochen, bis die Königinnen nach der Kopulation ihre Flügel abwerfen und mit der Eiablage beginnen. Die Männchen sterben zu diesem Zeitpunkt bereits. Arbeiterinnen hingegen erreichen eine Lebensdauer von ungefähr drei Monaten. Bis zu einem Jahr alt können die Königinnen werden.
Es ist nicht unüblich, dass einige Arbeiterinnen sich verselbstständigen und Zweignester anlegen. Das passiert dann, wenn das erste Nest eine gewisse Größe erreicht hat. Es besteht bei dieser Art daher das Problem, dass in schneller Folge mehrere Nester im Gebäude auftreten. Dazu sollten Sie es nicht kommen lassen und rechtzeitig in die Abwehr investieren. Denn breitet sich das Problem erst einmal aus, haben Sie es wie bei allen anderen Schädlingen schwer, die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen.
Nicht nur lästig, sondern sehr schädlich
Natürlich ist es immer lästig, wenn überall im Haus kleine Insekten herumkrabbeln. Bei den Pharaoameisen kommt erschwerend hinzu, dass diese ernstzunehmende Schäden verursachen können. Auf diese möchten wir jetzt eingehen.

Gesundheitsrisiken für den Menschen
Tatsächlich gehen von der Pharaoameise Gesundheitsrisiken für den Menschen aus, die ernst zu nehmen sind. Diese Ameisen treten in Häusern und Wohnungen als Schädlinge auf, denn die Pharaoameise verunreinigt Lebensmittel und überträgt Krankheitskeime. Besonders problematisch ist das Auftreten dieser Insekten in Krankenhäusern. Hierbei kann es zur Übertragung von Keimen kommen. Tatsächlich spielen diese Ameisen bei der Entstehung von Krankenhausinfektionen eine Rolle.
Da die Pharaoameisen sehr klein sind, gelingt es ihnen mühelos, sich auszubreiten und sogar an unseren Körper zu gelangen, ohne dass wir das bemerken. Das ist überall problematisch und nicht nur in Krankenhäusern oder anderen medizinischen Einrichtungen. Es ist daher wichtig, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, damit es gar nicht erst zu hygienischen und gesundheitlichen Risiken kommen kann. Machen Sie sich unbedingt klar, dass wir hier von Überträgern von Krankheitserregern wie Salmonellen, Streptokokken und Staphylokokken sprechen (nach § 13 Bundesseuchengesetz als humanpathogene Krankheitskeime eingeordnet). Juckreiz ist das geringste Problem. Es ist also keine gute Idee, Pharaoameisen bei sich im Privathaushalt zu dulden.

Material- und Vorratsschäden!
Neben der Gesundheitsschädigung der Pharaoameisen können sie auch erhebliche Schäden an Materialien und Vorräten verursachen. Betroffen sind zum Beispiel die lebensmittelverarbeitenden Betriebe. Grundsätzlich handelt es sich bei dieser Ameisenart um Allesfresser - sie dringen dabei in die Küche sowie in Vorratsschränke und Lagerhäuser ein. Hier können sie die Lebensmittel verunreinigen und stellen daher eine echte Gefahr dar.
Zu finden sind die Ameisen häufig in Fleisch, Backwaren, Honig oder Zucker. Das ist naheliegend, weil sie proteinreiche, süße und auch fettige Nahrungsmittel für sich verwerten. Vorräte sind also in besonders hohem Maße betroffen, wenn es in Ihrem Haus zu einem Befall durch die Pharaoameisen kommen sollte. Daher ist es auch keine gute Idee, Lebensmittel und Lebensmittelreste herumstehen zu lassen. Diese sollten Sie zumindest gründlich abdecken oder in verschließbare Behälter packen.
Etwas anders sieht die Situation bei Materialien aus. Grundsätzlich gehen die Pharaoameisen nicht direkt an die Bausubstanz heran. Dennoch ist es möglich, dass ihr Nistverhalten Materialien beeinträchtigt. Es ist für diese Ameisenart nämlich nicht unüblich, in den Wänden oder unter dem Fußboden Nester zu bauen. Sie gehen sogar in elektrische Geräte hinein. Die Entstehung von Schäden ist also überall möglich, etwa an den elektrischen Leitungen oder den Isolierungen. Dazu sollten Sie es auf keinen Fall kommen lassen, weil Gefahren wie die Entstehung von Kurzschlüssen nie ganz auszuschließen sind.
Pharaoameise in Gebäuden
Sie vermuten in Ihrem Gebäude Pharaoameisen und fragen sich, was jetzt zu tun ist? Wir geben einen Überblick über das Problem und klären auf, warum Sie schnell handeln und sich an einen Fachmann wenden sollten.
Besondere Schwierigkeiten
Die Pharaoameisen besitzen erstaunliche Fähigkeiten und zeigen bemerkenswerte Verhaltensweisen. Dazu gehört es, dass sie sich schnell vermehren und die Neigung haben, neue Nester zu bilden. Das stellt Sie bei der Abwehr und Bekämpfung dieser Insekten vor besondere Herausforderungen. Es ist unerlässlich, dass Sie schnell handeln, bevor sich das Problem ausbreitet. Pharaoameisen können das ganze Haus befallen und lassen sich dann nur noch schwer vertreiben.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Sie bei der Bekämpfung von Pharaoameisen unbedingt auf Hausmittel verzichten sollten. Backpulver, Essig oder ätherische Öle sind ohne Wirkung und auf keinen Fall dafür geeignet, das Problem an der Wurzel zu packen. Pharaoameisen sind hartnäckig und lassen sich nicht so leicht vertreiben. Im Zweifelsfall ist es besser, sich gleich an einen Fachmann zu wenden. Die Bekämpfung muss zeitnah vonstatten gehen, um den Erfolg sicherzustellen. Ansonsten breitet sich das Problem schnell aus und auch die Gesundheit der Bewohner gerät in Gefahr.

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