Schwarze Rossameise

Schwarze Rossameise

Die Schwarze Rossameise fällt vor allem durch ihre beeindruckende Größe auf. Hierzulande ist sie sogar die größte Ameisenart. Obwohl das Insekt als zurückhaltend beschrieben wird, sind die Arbeiterinnen durchaus in der Lage, aggressiv und wehrhaft zu sein. Für die Umwelt sind Schwarze Rossameisen nützliche Tiere. Befallen diese allerdings Ihre vier Wände, kann das sehr schnell problematisch werden. Wie Sie gegen einen solchen Befall vorgehen, lesen Sie in diesem Artikel.

Fliegende Ameise Sie lesen Schwarze Rossameise 7 Minuten Weiter Schwarze Wegameise

Zusammen mit unserem Experten Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Fachtierarzt für Parasitologie, helfen wir Ihnen dabei, einen Ameisenbefall zuverlässig abzuwehren.

Inhalt

Eine ganz Große: Die Schwarze Rossameise

Schwarze Rossameisen (Camponotus ligniperda) zählen in Europa offiziell zu den größten Ameisenarten. In Deutschland ist die Rossameise sogar die Größte unter den fleißigen Insekten. Um diese speziellen Ameisen zu identifizieren und besser einzuordnen, lernen Sie die Besonderheiten der Tiere nachfolgend kennen.

Aussehen und Merkmale

Anhand ihrer Größe sind Rossameisen gut erkennbar: Sie werden oft deutlich über einen Zentimeter groß. Dabei können Königinnen durchaus eine Größe von bis zu 1,8 Zentimeter erreichen, während Arbeiterinnen etwa 1,4 Zentimeter groß werden. Kopf und Hinterteil dieser Ameise sind namensgebend: Vorne und hinten ist die Färbung des Tieres schwarz. Der mittlere Körperteil ist hingegen eher rötlich gefärbt.

Grundsätzlich handelt es sich, trotz ihrer – im Vergleich zu anderen Arten – imposanten Erscheinung, um eher genügsame Ameisen. Sie gelten insgesamt als zurückhaltend und anpassungsfähig, wenn es um ihre Nahrungsquellen, aber auch um die Bedingungen geht, unter denen die Tiere leben. Die dämmerungsaktiven Ameisen begeben sich zudem häufig erst zur späten Stunde auf Nahrungssuche. Feinden können sie auf diese Weise eher aus dem Weg gehen.

Drei Ameisen krabbeln über ein Seil

Verbreitung und Lebensraum

Die Schwarze Rossameise kommt in vielen Teilen Mitteleuropas vor. In Deutschland ist sie ebenfalls überall verbreitet und wird somit in unterschiedlichsten Regionen des Landes gesichtet. Die Ameisenkolonien sind bekannt dafür, sich Erdnester zu bauen und so unterirdische Verbindungswege zu schaffen. Häufig ist die Ameisenart in Nadelwäldern beheimatet. Die Tiere bevorzugen eher morsches und totes Holz, sodass sie sich von feuchten Hölzern angezogen fühlen.

Und was fressen Schwarze Rossameisen? Die Ernährung der Ameisen besteht aus sogenanntem Honigtau. Dabei handelt es sich um zuckerartige Substanzen, die insbesondere von Läusearten produziert werden und den Ameisen als Energiequelle dienen. Allerdings sollte bedacht werden, dass die Rossameisen bei uns zu Hause ebenfalls Nahrungsquellen finden und sich beispielsweise von Lebensmittelresten ernähren können, was sie damit zu Schädlingen macht. Auch überreifes Obst kann als Grundlage dienen. Kleinere Insekten stehen als Proteinlieferant ebenfalls auf dem Speiseplan der Rossameise.

Ameisen krabbeln über ein Muffin

Besonderheiten der Schwarzen Rossameise

Obwohl es sich um äußerst genügsame Ameisen handelt, sollte die Schwarze Rossameise dennoch nicht unterschätzt werden. Die Arbeiterinnen können sich gut gegen potenzielle Feinde und Gefahren wehren. Im Ernstfall treten sie deshalb vergleichsweise aggressiv auf und verteidigen sich und ihre Kolonie.

Einen Giftstachel besitzt diese Ameisenart nicht. Wenn es zum Verteidigungsfall kommt, wehrt sich die Schwarze Rossameise allerdings mit ihrem kräftigen Kiefer, auch bekannt als Mandibeln.

Achtung: (Material-)Schädling im Anmarsch

Schwarze Rossameisen sind bekannte Materialschädlinge. Für das Ökosystem und somit für die Umwelt leisten die Tiere in der Regel einen wertvollen Beitrag. Deshalb sollten sie aus ihren natürlichen Lebensräumen auch nicht verdrängt werden, da andernfalls ein Ungleichgewicht droht. Problematisch ist es allerdings, wenn die Tiere in unsere häusliche Umgebung eindringen und es dort zu ernsthaften Schädigungen kommt.

Grundsätzlich beschreibt der Begriff “Materialschädling“ Insekten, welche Materialien angreifen, die etwa in Gebäuden vorkommen. Dabei kann es sich zum Beispiel um Holz handeln, das langsam beschädigt wird.

Holz in Gefahr

Besonders im morschen, feuchten Holz findet die Schwarze Rossameise ideale Bedingungen, das Material auszuhöhlen und dort Nester zu bauen. Zunächst klingt das möglicherweise sogar harmlos: Was kann eine kleine Ameisenkolonie schon anrichten? Hier ist allerdings Vorsicht geboten. Die Tiere haben äußerst große Nestareale. Im Holz fühlen die ungebetenen Gäste sich wohl und sicher, sodass dort sowohl Königinnen leben als auch die Larven und Eier einen idealen Platz haben.

Damit können sie sich auf größeren Flächen ausbreiten. So kommt es zu Schäden im Material. Mögliche Folgen, vor allem an Gebäuden, sind instabile Holzstrukturen. Das bedeutet, dass auch tragende Hölzer direkt und langfristig angegriffen werden können. Daher wird sie auch als “holzzerstörende Ameise” bezeichnet.

Ameise trägt ein Stück Holz

Bestehen bereits Schäden am Holz, wie etwa Feuchtigkeitsprobleme, werden diese oft zusätzlich verstärkt. Somit stellen die Ameisen vor allem eine Gefahr für ältere Gebäude und Hölzer dar, die direkt angegriffen werden. Aber auch intaktes Material ist vor einem Risiko nicht geschützt. Denn die Ameisenkolonien fallen nicht immer sofort auf. Es kann sich deshalb auch um eine schleichende Schädigung handeln, die langsam Form annimmt und zu größeren Schäden führt. Sobald die Ameisen beginnen, das Holz auszuhöhlen, wird die gesamte Struktur geschwächt.

Sowohl Fensterrahmen als auch Säulen und Decken können zum Beispiel von einem Befall betroffen sein. Wer eine Ameisenstraße bei sich zu Hause entdeckt oder ein Nest ausfindig macht, sollte deshalb schnellstmöglich reagieren. Häufig ist in solchen Fällen nicht ersichtlich, wie weit ein potenzieller Schaden bereits vorangeschritten ist.

Neben der Rossameise (Camponotus ligniperda) gibt es im Übrigen auch noch andere Arten, die zu den holzzerstörenden Ameisen gehören. Zu erwähnen sind beispielsweise die Braune Wegameise (Lasius brunneus) sowie die Glänzendschwarze Holzameise (Lasius fuliginosus). Auch die Zweifarbige Wegameise (Lasius emarginatus) ist als ein solcher Schädling bekannt.

Frau sprüht Türrahmen mit Ameisenspray ein

Rossameisen erfolgreich abwehren und bekämpfen

Hat die Schwarze Rossameise einmal unser Zuhause befallen, kann es zu ernsthaften Holzschäden kommen. Oft unbemerkt nisten sich die Tiere zunächst ein, ohne dass es unbedingt zu äußerlichen Auffälligkeiten am Holz kommt. Sind die Ameisen allerdings einmal da, drohen langfristige Auswirkungen. Um diesem Problem zu begegnen, empfehlen wir Ihnen folgende Mittel, um die Schädlinge zuverlässig abzuwehren oder bei einem Befall zu bekämpfen.

Ameisenmittel

Das ARDAP Repell Ameisenmittel hilft Ihnen bei einem akuten Ameisenbefall auf Terrassen, Wegen und Pflastersteinen. Es kommt als Streumittel zum Einsatz, um die Schwarze Rossameise und andere Ameisenarten gezielt abzuwehren. Das zuverlässige Mittel sorgt dafür, die Tiere in Eingangsbereichen oder auf Wegen zum Haus erfolgreich fernzuhalten.

Streuen Sie das Ameisenmittel dafür direkt auf die Stellen und Wege, auf denen sich Ameisen gern aufhalten, damit es dann schnell und effektiv wirken kann. Die praktische Streudose hilft bei der Dosierung. Verstreuen Sie gleichmäßig etwa zehn Gramm des Mittels – das entspricht ungefähr zwei gestrichenen Teelöffeln.

Ameisenspray

Das ARDAP Repell Ameisenspray unterstützt Sie ebenfalls effektiv, um die Schwarze Rossameise abzuwehren. Dieses Produkt können Sie nicht nur außen auf der Terrasse oder auf Wegen und Eingangsbereichen ins Haus verwenden, sondern auch im Haus selbst, beispielsweise in der Küche.

Auf der Basis von Pyrethrum aus der Chrysanthemenblüte trägt das Ameisenspray dazu bei, die Ameisen schnell und zuverlässig abzuwehren. Dafür besprühen Sie jegliche Orte und Plätze, an denen Sie einen Befall ausfindig machen oder vermuten. Dazu gehören sowohl die Ameisenwege als auch Regionen, an denen Sie die Tiere häufiger entdecken. Sprühen Sie auf einer Strecke von zwei Metern eine Sekunde lang, damit sich die repellierende Wirkung effektiv entfaltet.

Ameisen Köderdose

Nicht nur auf Balkonen, Gehwegen oder Terrassen, sondern auch im Haus: Mit der Hilfe der ARDAP Pro Ameisen Köderdose können Sie einen Ameisenbefall gezielt bekämpfen. Das neuartige Ködergel ist für seine intensive Lockwirkung bekannt, sodass es zuverlässig gegen verschiedene Ameisenarten wirkt. Das praktische Produkt bietet eine geruchlose und sichere Anwendung.

Doch wie funktioniert das Mittel? Legen Sie die Dose unmittelbar auf der Ameisenstraße aus. Platzieren Sie diese auch vor den Nestern der Krabbeltiere, damit diese hineingelangen können. Die Köderdosen enthalten Löcher, sodass die Schädlinge direkt in die Dosen laufen können. Sind sie dort angekommen, nehmen Sie das Ködergel auf und tragen dieses später zurück in ihr Nest. Dort kann der Köder seine volle Wirkung entfalten – innerhalb weniger Tage werden die Ameisen erfolgreich bekämpft.

Ungezieferbekämpfung leicht gemacht

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Unser Autor

Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Tierarzt & Parasitologe

Autor - Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Tierarzt & Parasitologe

Professor Dr. med. vet. Norbert Mencke ist seit 2020 als veterinärmedizinisch wissenschaftlicher Dienst beratend für die Ardap Care GmbH tätig und ein Experte der Parasitologie mit langjähriger Erfahrung in Forschung und Lehre.

Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.