Gemeinsam mit unserem Experten Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Fachtierarzt für Parasitologie, geben wir Ihnen Unterstützung bei einem Befall Ihres Hauses durch die Schwarze Wegameise und andere Ameisenarten.
- Das ist die Schwarze Wegameise
- Ein Schädling: Befall und Schaden
- Abwehrmaßnahmen gegen den Eindringling
- Gezielt bekämpfen, Schäden verhindern
Das ist die Schwarze Wegameise
Die Schwarze Wegameise (Lasius niger) ist unter vielen Bezeichnungen bekannt. Wir sprechen auch von der Mattschwarzen oder Schwarzgrauen Wegameise oder von der Schwarzen Gartenameise. Sie gehört zur Unterfamilie der Schuppenameisen (Formicinae) und hier zur Gattung der Wegameisen (Lasius). Wenn Sie sich mit dem Aussehen und den verschiedenen Merkmalen dieser Ameisenart vertraut machen, fällt Ihnen die Identifikation des Insekts im Haus und der Umgebung leichter.
- Wissenschaftlicher Name: Lasius niger
- Verbreitungsgebiet: Europa, Asien, Afrika und Nordamerika (häufigste Ameise in Deutschland)
- Farbe: einheitlich dunkelbraun bis schwarz
- Größe:3–5 mm Männchen; 8–9 mm Weibchen
- Flügel: Männchen und Weibchen (Arbeiterinnen ohne Flügel)
- Schwarmzeit: Juli bis August
- Entwicklung: monogyne Ameisenart (Kolonie mit nur einer Königin)
- Lebensweise:hoch anpassungsfähig; lebt an Waldrändern, in offenen Landschaften sowie in Gärten und Städten
- Nahrung:zucker- und kohlenhydrathaltige Substanzen
- Besonderheiten:sehr schnell laufende Ameise; guter Orientierungssinn (Augen)
Aussehen
Diese Ameisenart zeigt eine überwiegend dunkelbraune bis schwarze Färbung. Die Farbe kann aber in Abhängigkeit vom Lichteinfall variieren und eventuell grau erscheinen. Auf dem Hinterleib der Tiere befinden sich feine Haare, was der Erscheinung einen gewissen Glanz verleiht. Seitlich am Kopf befinden sich die gut entwickelten Facettenaugen, die dieser Ameisenart zu einem weiten Sichtfeld verhelfen.
Die Arbeiterinnen messen bei dieser Art zwischen 3 und 5 Millimeter in der Länge. Ungefähr genauso groß sind die Männchen mit 3,5 bis 4,5 Millimetern. Deutlich größer sind die Königinnen. Sie messen 8 bis 11 Millimeter. Ihr dicker Hinterkopf ist mit Eiern gefüllt. Abgesehen von den Arbeiterinnen besitzen diese Ameisen in der sommerlichen Schwarmzeit auch Flügel. Der Körperbau besteht aus drei Segmenten und ist für Ameisen typisch in Kopf, Thorax und Abdomen unterteilt. Hinzu kommen sechs Beine und die für Ameisen charakteristischen geknickten Antennen.
Vorkommen und Lebensweise
Die Schwarze Wegameise ist überall in Europa verbreitet, in Deutschland ist sie sogar die am häufigsten vorkommende Ameisenart. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass Sie irgendwann auf diese Insekten treffen und diese Ihnen vielleicht auch zu Hause einen Besuch abstatten. Denn diese Ameisen sind praktisch in allen Lebensräumen anzutreffen. Dazu gehören die Waldränder ebenso wie Wiesen oder auch Gärten und städtische Gebiete. Grund dafür ist die hohe Anpassungsfähigkeit dieser Art. Die Schwarze Wegameise kann in den verschiedensten Umgebungen überleben.
In den Kolonien befindet sich bei dieser Art jeweils nur eine Königin. Wir sprechen daher auch von einer monogynen Ameisenart. Aktiv sind die Schwarzen Wegameisen vor allem während der warmen Jahreszeit. Die Schwarmzeit findet von Juli bis August statt. Im Sommer ist also am ehesten damit zu rechnen, dass wir diese Ameisen in unseren Gärten und Häusern sichten können. Die geflügelten Geschlechtstiere sind dann besonders aktiv, paaren sich und suchen nach Standorten für neue Kolonien.
Wissenswertes auf einen Blick
Wie bei allen Ameisenarten handelt es sich natürlich auch bei der Schwarzen Wegameise im Allgemeinen um einen Nützling. Sie zerkrümeln und durchlüften zum Beispiel die oberen Erdschichten. Trotzdem ändert das nichts daran, dass sie in unserem häuslichen Umfeld nichts zu suchen haben. Hier treten sie als Schädlinge auf, wenn sie sich z.B. im Haus von unseren Lebensmitteln ernähren. Eine differenzierte Betrachtungsweise ist also erforderlich.
Interessant ist auch, dass die Schwarze Wegameise mit Blatt-, Schild- und Wurzelläusen in Symbiose lebt. Dabei gewähren die Ameisen Schutz und erhalten dafür Nahrung, womit es sich um eine sogenannte “Trophobiose” handelt. Die Wurzelläuse züchten sie in ihrem eigenen Nest und bauen für die Läuse Schutzverkleidungen gegen Fressfeinde auf. Die Hauptnahrung dieser Ameisenart ist dabei Honigtau. Diesen zapfen die Ameisen bei Blattläusen ab. Man kann sagen, dass die Schwarzen Wegameisen die Läuse praktisch wie Nutztiere halten.
Ein Schädling: Befall und Schaden
Die Schwarze Wegameise stellt ein Problem dar, sobald sie sich unseren Häusern nähert und versucht, im Haus nach Nahrung zu suchen oder hier neue Nester aufzubauen. Denn die Schadwirkung, die von dieser Ameisenart ausgehen kann, ist nicht zu unterschätzen.
Schäden verursachen die Schwarzen Wegameisen überall im Haus sowie auf der Terrasse. Hier ist es entscheidend, die Lage richtig einzuschätzen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Im Haus
Die Schwarze Wegameise ist für ihre hohe Geschwindigkeit bekannt, mit der sie sich bewegen kann. Gerade im Frühjahr, wenn Nahrungsknappheit herrscht, dringen diese Insekten in unsere Häuser ein. Hier begeben sie sich auf Nahrungssuche. Stockwerke stellen dabei für sie kein Hindernis dar. Das erleichtert es ihnen natürlich, sich überall im Haus auszubreiten.
Ein Befall ist relativ leicht zu erkennen, wenn sich zwischen dem Nest und der Futterquelle bereits eine Ameisenstraße gebildet hat. Eventuell ist es möglich, dass sich Schwarze Wegameisen auch in morschem Holz befinden. Das passiert jedoch selten.
Da kommt es schon eher vor, dass Sie auf diese Ameisen in der Küche oder der Vorratskammer treffen. Denn die Insekten haben es auf süße und eiweißhaltige Substanzen abgesehen. Es ist daher damit zu rechnen, dass sie irgendwann die Lebensmittelvorräte erreichen. Und das stellt natürlich ein großes Problem dar, etwa in hygienischer Hinsicht. Die Insekten krabbeln über unsere Lebensmittel und die Küchenoberflächen, wobei sie diese verunreinigen können. Auch eine Verbreitung von Krankheitserregern ist möglich.
Auf der Terrasse
Da sich die anpassungsfähigen Schwarzen Wegameisen auch in unseren Gärten aufhalten, ist ein Befall der Terrasse naheliegend. Nester bauen sie zum Beispiel in Pflasterfugen oder unter den Terrassenplatten. Hier sind sie durchaus schwer zu entdecken. Es lohnt sich daher, regelmäßige Kontrollen durchzuführen und dabei vor allem Fugen und Hohlräume zu berücksichtigen. Je früher Sie die Nester entdecken, desto besser.
Bauen die Ameisen ihre Nester, transportieren sie dabei Sand und Erde an die Oberfläche. Daher sollten Sie nach kleinen Sand- und Erdhaufen Ausschau halten. Diese Häufchen sind optisch störend und sie deuten klar auf einen Befall hin. Zudem ist zu erwarten, dass Ameisenstraßen über die Terrasse oder den Balkon verlaufen. Diese nutzen die Ameisen für den Abtransport der gefundenen Nahrungsmittel.
Zu den möglichen Schäden gehört zum Beispiel die Beeinträchtigung von Pflanzen, da die Schwarze Wegameise Blattläuse züchtet. Diese können sich vermehrt in Pflanzkübeln und -töpfen ausbreiten und so die Pflanzen schädigen.
Abwehrmaßnahmen gegen den Eindringling
Der beste Umgang mit der Schwarzen Wegameise besteht darin, die Ansiedlung von Anfang an zu unterbinden. Das können Sie durch verschiedene abwehrende Maßnahmen erreichen:
Ameisenmittel
Die Abwehr der Schwarzen Wegameise gestaltet sich herausfordernd, weil wir sie unter Umständen im Haus, aber auch von Terrasse oder Balkon vertreiben müssen. Für die gezielte Abwehr auf Wegen, Terrassen und Pflastersteinen empfiehlt sich die Verwendung des wirksamen ARDAP Ameisenmittels. Der Vorteil besteht in der einfachen Anwendung und der abwehrenden Wirksamkeit auf der Basis von Pyrethrum aus der Chrysantheme. Streuen Sie das Mittel einfach an den gewünschten Stellen aus, um gegen den Ameisenbefall vorzugehen. Sie können dieses Produkt überall rund um das Haus herum verwenden, wo die Schwarze Wegameise zu einem Schädling wird.
Ameisenspray
Beim ARDAP Repell Ameisenspray handelt es sich um ein effektives Präparat für die Abwehr von Ameisen, das sich neben dem Einsatz auf der Terrasse, dem Balkon sowie Wegen im Außenbereich auch im Haushalt einsetzen lässt. Sie profitieren dabei von einer schnellen Sofortwirkung zur Abwehr der Schwarzen Wegameise und anderer Ameisenarten.
Weitere Maßnahmen
Ameisen dringen gerne durch Löcher und Risse im Mauerwerk ins Haus ein. Diese sollten Sie daher sofort ausbessern und zuspachteln oder auf andere Weise verschließen.
Ameisen locken Sie durch Futterreste im Futternapf oder mit Lebensmittelresten in der Küche zuverlässig an. Lassen Sie daher nichts offen herumstehen, was für die Schwarze Wegameise interessant wäre. Das gilt vor allem für süße und kohlenhydratreiche Speisen. Ihre Vorräte sollten Sie immer sicher verschließen und wegräumen.
Sie können auch die Vegetation am Haus zurückschneiden und damit den Ameisen das Eindringen erschweren. Ein Problem stellen auch immer vorgeschädigte Hölzer dar. Feuchtigkeit ist zu vermeiden und Stoßlüften angesagt. Wenn Sie hier die Entstehung von Schäden verhindern, können sich die Ameisen nicht so leicht ansiedeln.
Gezielt bekämpfen, Schäden verhindern
Ameisen haben in der Küche und in Vorratsräumen und damit auf Lebensmitteln nichts zu suchen. Daher sollten sie die Eindringlinge gezielt mit wirksamen Mitteln bekämpfen.
Ameisen-Köderdose
Sie möchten gezielt gegen die Nester der Schwarzen Wegameise vorgehen? Dafür empfiehlt sich die Verwendung der ARDAP Pro Ameisenköderdose. Auch dieses Produkt ist für die Anwendung innen und außen vorgesehen und eignet sich ideal für die Terrasse sowie den Haushalt und den Keller. Hierbei handelt es sich um einen hochwirksamen Fraßköder, den die Ameisen aufnehmen, sobald sie in die Dose krabbeln. Sie tragen den Köder zurück in ihr Nest und verfüttern ihn dort an die Königin. Das Ködergel entfaltet seine volle Wirkung innerhalb kürzester Zeit. Bereits nach wenigen Tagen ist das Nest verschwunden, ganze Ameisenkolonien lassen sich mit diesem Produkt zuverlässig beseitigen.
Der Vorteil besteht in der starken Lockwirkung und der einfachen Anwendung. Sie müssen die Dose nur aus der Verpackung nehmen und die Verschlüsse eindrücken und entfernen. Die Dose platzieren Sie am besten direkt auf der Ameisenstraße oder vor dem Nesteingang.