Braune Wegameise

Braune Wegameise

Die Braune Wegameise ist hierzulande heimisch und gilt als Ameisenart, die besonders oft in Häuser eindringt und Kolonien bildet. In der Natur richtet das Insekt keinen Schaden an und zählt somit zu den Nützlingen. Anders sieht das in unseren vier heimischen Wänden aus, wo die fleißigen Krabbeltiere zu Materialschädlingen werden.

Um einen Ameisenbefall zuverlässig zu bekämpfen, unterstützt Sie unser Experte Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Fachtierarzt für Parasitologie, mit seiner langjährigen Expertise.

Schwarze Wegameise Sie lesen Braune Wegameise 8 Minuten
Inhalt

Braune Wegameise erkennen

Braune Wegameisen (Lasius brunneus) sind in Deutschland keine Seltenheit. Die heimischen Insekten sind in allen Regionen des Landes zu finden und stellen somit eine beachtenswerte Ameisenart dar. Während sie im natürlichen Ökosystem eine entscheidende Rolle spielen und nützlich für viele Vorgänge sind, sind sie in Innenräumen und Gebäuden ungebetene Gäste. Denn sie können erhebliche Schäden anrichten. Deshalb ist es wichtig, die Braune Wegameise zu identifizieren und ihre Lebensweise zu kennen, um bei einem möglichen Befall rechtzeitig und richtig zu reagieren.

Braune Wegameise Nahaufnahme

Aussehen und Lebensweise

Das lateinische Wort „brunneus“ im Namen dieser Ameisenart lässt sich mit „braun“ übersetzen. Es gibt somit einen sehr konkreten Hinweis auf das Aussehen dieses Insekts: In der Mitte ist der Körper gelblich-braun gefärbt. Der Kopf ist bronzebraun, das Hinterteil des Tieres hingegen ist wesentlich dunkler und wird oft als dunkelbraun bis schwarzbraun beschrieben.

 

Während die Weibchen und Männchen, die zur Schwarmzeit geflügelte Ameisen sind, etwas größer werden können, beschränkt sich die Länge der Arbeiterinnen auf lediglich drei bis vier Millimeter.

Die Lebensweise der Tiere zeigt, dass alle eine feste Aufgabe haben: Die geflügelten Geschlechtstiere schwärmen zur Paarungszeit aus, um sich fortzupflanzen. Nachdem die Männchen die Königinnen begattet haben, ist ihre Arbeit getan. Nun beginnt für die jungen Königinnen die Zeit der Koloniebildung. Denn die Ameisenart lebt – wie andere Ameisenarten auch – in Gemeinschaften und ist stark auf den Nestbau und die damit einhergehenden Aufgaben fokussiert.

Wald mit Sonnenstrahlen

Daheim im Wald

Die Braune Wegameise ist üblicherweise in deutschen Wäldern, Gärten und Parks zu Hause. Diese Insekten verbreiten sich überall dort, wo sie Laubholz finden. Denn sie sind stets auf der Suche nach geeigneten Neststandorten – vorwiegend im morschen Holz. Deshalb fühlen sich die Ameisen vor allem in toten Hölzern, wie etwa Bäumen mit abgestorbenen Baumästen, besonders wohl.

Dort, wo die Ameisen morsche Hölzer aushöhlen und Nester bauen, folgt auch die Nahrungsbeschaffung. Die Braune Wegameise ernährt sich – wie viele andere Arten – von sogenanntem Honigtau. Beim Futter handelt es sich um den zuckerhaltigen Kot, den verschiedene Läusearten ausscheiden. Dringen die Ameisen ins Haus ein, können sie sich zum Beispiel von zuckerhaltigen Nahrungsresten ernähren.

Helles Wohnzimmer mit einer Pflanze

Auf Abwegen: Die Braune Wegameise in Ihrem Haus

Grundsätzlich leben Braune Wegameisen in der Natur, wo sie fleißig auf der Suche nach Tothölzern sind, um sich auszubreiten. Dort haben sie es allerdings auch mit allerlei Feinden zu tun, die Nester zerstören und zu Fressfeinden werden. Entdecken die Tiere ein reiches Nahrungsangebot und gute Nistbedingungen in Häusern und Gebäuden, ist das also eine willkommene Einladung.

Durch offene Löcher, Risse sowie Ritzen in Türen, Spalten und Fenstern werden Braune Wegameisen auf diese potenziellen Nistplätze aufmerksam. Wenn sich in der Nähe oder in Ihrem Haus morsches Holz befindet, ist dies eine ideale Grundlage für das Einnisten der Insekten und die Bildung einer Kolonie. Häufig bleiben die winzigen Tiere aufgrund ihrer intelligenten Vorgehensweise und ihrer Größe zunächst unentdeckt. So haben sie die Möglichkeit, sich in aller Ruhe auszubreiten.

Schadwirkung durch die Braune Wegameise

Genau wie andere Ameisenarten ist die Braune Wegameise essentiell für das Ökosystem. In der Natur haben sie wichtige Aufgaben, die zum Gleichgewicht der Umwelt beitragen. In Gebäuden und Häusern ist jedoch eine Schadwirkung zu beobachten. Deshalb ist beim Verdacht eines Befalls im eigenen Haus sofortiges Handeln gefragt. Bleibt eine Behandlung aus, steigt das Risiko für ernsthafte Schäden.

Ameisennest zwischen Fugen auf der Terrasse

Befall von vorgeschädigtem Holz

Sie wohnen in einem älteren Haus oder haben es mit einem Gebäude zu tun, in das Feuchtigkeit eindringt? Vor allem Dächer, Balken und Böden aus Holz, die bereits vorgeschädigt sind, stellen ein Problem dar. Liegen Feuchtigkeitsprobleme und ein Pilzbefall vor, sind das gute Bedingungen für Braune Wegameisen, die als holzzerstörende Insekten bekannt sind. Weil sie das morsche Holz tiefer durchbohren, um sich einzunisten, werden die geschädigten Strukturen zusätzlich belastet.

Neben der Braunen Wegameise gibt es noch weitere Ameisenarten, die als Materialschädlinge bezeichnet werden. Hierzu zählen drei weitere Ameisenarten: die Glänzendschwarze Holzameise (Lasius fuliginosus), die Rossameise (Camponotus ligniperda) und die Zweifarbige Wegameise (Lasius emarginatus).

Riss in der Wand

Probleme für die Bausubstanz

Haben die Braunen Wegameisen sich einmal eingenistet, drohen erhebliche Schäden in der Bausubstanz. Für Betroffene hat dies nicht nur direkte Auswirkungen auf das eigene Zuhause. Auch die Kosten für eine Behebung des Problems steigen enorm. Sobald ein potenzieller Ameisenbefall ersichtlich wird, müssen Hausbesitzer und Bewohner deshalb zügig reagieren.

Schnell handeln: Effektive Bekämpfung des Schädlings

Nicht immer kann ein Materialschaden direkt behoben werden, sofern er unbemerkt bleibt. Wenn Sie auffällige Stellen am Holz oder Fenstern, Türen oder Rahmen bemerken, ist es wichtig, diese genauer zu inspizieren und Ameisen abzuwehren oder auch zu bekämpfen, falls der Schaden voranschreitet. Beachten Sie, dass Hausmittel in solchen Fällen nicht das Mittel der Wahl sind. Denn die Wirkung ist nicht garantiert und kann zum Fortschreiten des Befalls beitragen.

Die Königin im Visier

Mit der Königin beginnt die Bildung von Kolonien. Deshalb ist es wichtig, diese bei einem Befall ausfindig zu machen. Häufig gestaltet sich dieser Prozess kompliziert, weil sowohl die Ameisenköniginnen als auch die Ameiseneier sich an einem sicheren und gut behüteten Ort befinden.

In vielen Fällen kann ein Befall deshalb erst festgestellt werden, wenn einige der geflügelten Ameisen das Nest verlassen, um sich zu paaren. Nach der Begattung werfen Jungköniginnen ihre Flügel ab – und nun beginnt ihre eigentliche Arbeit. Sie bauen Nester, brüten den Nachwuchs aus und bilden so große Populationen.

Werden lediglich einzelne Arbeiterinnen abgewehrt, ist die Arbeit damit noch lange nicht getan. Sofern die Königin der Braunen Wegameise ungestört Eier ablegen kann, schreitet die Vergrößerung des Volkes fort. Wenn Sie Ameisen im Haus oder zum Beispiel auf Ihrem Balkon entdecken, sollten Sie diese deshalb genau beobachten.

Ameisen krabbeln über den Boden

Um das Nest mit Ameiseneiern und folglich auch die Königinnen ausfindig zu machen, folgen Sie den Ameisenstraßen – idealerweise in beide Richtungen. So erfahren Sie, wohin die Insekten wandern, um Nahrung zu beschaffen – und an welcher Stelle sich das Nest befinden könnte. Ist dieses gefunden, kann die Bekämpfung mit geeigneten Mitteln beginnen.

Ab ins Nest: Ameisen-Köderdose

Weil Ameisennester mit Eiern auf eine Koloniebildung hindeuten, ist es mit abwehrenden Mitteln häufig nicht mehr getan. Die ARDAP Pro Köderdosen bieten deshalb die ideale Lösung im Kampf gegen den Befall. Das Produkt wirkt aufgrund eines neuartigen und speziellen Ködergels, das Ameisen ganz automatisch anlockt.

Die Köderdosen sind einfach und sicher in der Handhabung. Wichtig ist, dass Sie die Verschlusskappe der Dose zunächst öffnen. So werden die Gänge für die Ameisen freigelegt. Platzieren Sie die Köderdose nun direkt dort, wo sich die Ameisen aufhalten. Wenn Sie Ameisenstraßen oder auch das Nest entdecken, legen Sie auch dort eine Köderdose aus.

Sobald die Ameisen das Gel aufnehmen und es anschließend ins Nest tragen, beginnt der Prozess. Bereits nach einigen Tagen lassen sich so verschiedenste Ameisenarten bekämpfen.

Türrahmen wird mit ARDAP Repell Ameisenspray besprüht

Zusätzliche abwehrende Hilfe: Ameisenmittel

Befindet sich das Nest voraussichtlich nicht in Ihrem Zuhause oder auf Ihrer Terrasse, können Sie mit abwehrenden Mitteln dafür sorgen, dass Ameisen sich nicht weiter ausbreiten oder ins Haus eindringen. Zur Anwendung in Außenbereichen in der direkten Umgebung des Hauses, wie Terrasse, Balkon, Wege oder Garage, eignet sich dazu das ARDAP Repell Ameisenmittel. Überall dort, wo Sie Ameisen und Ameisenstrassen feststellen, verstreuen Sie etwas Granulat mit der praktischen Dosierhilfe der Verpackung.

Falls Sie Ameisennester ausfindig gemacht haben, können Sie das Produkt auch direkt in die Zugänge geben. So wirkt es auch dort abwehrend gegen Ameisen.

Für die Anwendung sowohl im Außen-, als auch in Innenbereichen wie Küche, Keller und Co. bietet sich zudem das ARDAP Repell Ameisenspray an. Dies können Sie auch dort aufsprühen, wo Ameisen sich gern aufhalten, um sie dort gezielt, schnell und effizient abzuwehren.

Zwei Männer auf Baustelle

Im Zweifel: Bausachverständigen einbeziehen

Im Falle eines akuten Ameisenbefalls mit der holzzerstörenden Braunen Wegameise kann es empfehlenswert sein, einen Bausachverständigen hinzuzuziehen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn eine große Schadwirkung zu erwarten ist, etwa bei älterem oder morschem Material sowie problematischen Häusern und Gebäuden. Da sich die Bekämpfung manchmal schwierig gestaltet, sind Betroffene in speziellen Fällen auf fachliche Unterstützung angewiesen. Stellen Sie ernsthafte Schäden am Material fest oder wird Ihr Haus immer wieder befallen, ist umgehende Hilfe gefragt.

Generell gilt: Halten Sie Ameisen fern, indem Sie Nahrungsreste direkt entsorgen und Küche, Keller sowie andere Räume sauber halten. Stellen Sie zudem sicher, dass offene Ritzen und Löcher sowie undichte Stellen verschlossen werden. Bei Feuchtigkeitsschäden sollte das Problem frühzeitig behoben werden, um das Risiko für weitere Herausforderungen zu reduzieren.

 

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Unser Autor

Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Tierarzt & Parasitologe

Autor - Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Tierarzt & Parasitologe

Professor Dr. med. vet. Norbert Mencke ist seit 2020 als veterinärmedizinisch wissenschaftlicher Dienst beratend für die Ardap Care GmbH tätig und ein Experte der Parasitologie mit langjähriger Erfahrung in Forschung und Lehre.

Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.