Fliegende Ameise

Fliegende Ameise

Warum gibt es Ameisen mit Flügeln? Und stellen diese eine Gefahr für Ihr häusliches Umfeld dar? Ameisen im Schwarmflug sind beeindruckend und irritierend zugleich. Denn sie treten in großer Zahl auf und sind größer als ihre flügellosen Artgenossen. Wir klären auf, was sich hinter dem Phänomen der Flugameise verbirgt und zeigen Ihnen, wie Sie auch in diesem Fall für eine effektive Abwehr sorgen können.

Pharaoameise Sie lesen Fliegende Ameise 8 Minuten Weiter Schwarze Rossameise

Gemeinsam mit unserem Experten Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Fachtierarzt für Parasitologie, geben wir Ihnen wichtige Informationen rund um das Thema Ameise und Unterstützung bei einem Befall im Haus.

Inhalt

Was ist die Fliegende Ameise?

Bei dem Namen Fliegende Ameise denken Sie vielleicht zuerst an eine eigene Ameisenart. Dem ist jedoch nicht so. Tatsächlich handelt es sich hierbei um eine bestimmte Form im Lebens- und Entwicklungszyklus der Ameise. Schauen wir uns dieses Phänomen einmal genauer an:

Eine Ameise mit Flügeln?

Fliegende Ameisen stellen keine Art oder Unterart von Ameisen dar. Stattdessen wachsen Flügel bei den geschlechtsreifen Männchen und speziellen Weibchen. Die Arbeiterinnen tragen generell keine Flügel. Grundsätzlich durchlaufen Flugameisen eine besondere Phase in ihrer Entwicklung. Konkret geht es hier um die männlichen Drohnen und Jungköniginnen. Nur bei diesen Tieren treten Flügel auf und das auch nur für eine begrenzte Zeit. Daher ist auch nicht das ganze Jahr über mit einem Flug der Ameisen zu rechnen.

Manche Menschen sind alarmiert, wenn sie zum ersten Mal fliegende Ameisen sehen, denn diese können mysteriös und sogar gefährlich wirken, wenn sie in einem großen Schwarm auftreten. Es handelt sich hierbei aber um ein völlig normales Phänomen bei diesen Insekten. Schließlich sind sie darauf angewiesen, sich zu entwickeln und neue Nester zu bauen. Wenn sie dabei ins Haus kommen, können sie als sehr störend wahrgenommen werden. Wir liefern Ihnen wichtiges Hintergrundwissen, damit Sie dieses Schauspiel besser einschätzen und sich darauf vorbereiten können.

Welche Arten gibt es?

Praktisch bei jeder Ameisenart kommt es vor, dass sie fliegende Individuen mit Flügeln hervorbringt. Besonders interessant sind hier natürlich jene Arten, die in Deutschland häufig vorkommen, und es ist wichtig zu wissen, wann mit deren Schwarmflug zu rechnen ist. Das bietet Ihnen die Möglichkeit, sich rechtzeitig vorzubereiten und abwehrende Maßnahmen zu treffen.

Zu den in Mitteleuropa am häufigsten vorkommenden Ameisenarten gehört die Schwarze oder Schwarzgraue Wegameise (Lasius niger). Sie ist auch in Deutschland weit verbreitet, ihr Schwarmflug erfolgt in der Regel im Juli oder August. Vielfach wird diese Art als fliegende Ameise wahrgenommen, weil sie dazu tendiert, sehr große Schwärme zu bilden. Trotzdem hat auch diese Ameisenart normalerweise keine Flügel und trägt diese nur zur Paarungszeit.

Große Kolonien bildet die Rote Waldameise (Formica rufa), die wir vor allem in den Waldgebieten antreffen. Die geschlechtsreifen Tiere dieser Art fliegen in der Zeit von Mai bis Juli.

Die Pharaoameise (Monomorium pharaonis) wiederum stellt eine Besonderheit dar: bei dieser Ameisenart haben die Königinnen Flügel, die nach der Begattung abgeworfen werden. Diese Art lebt in Innenräumen und die schnelle Vermehrung erfolgt über die Bildung von Zweitnestern. Die Pharaoameisen stellen hier ein echtes Problem dar, weil sie als Vorrats- und Materialschädlinge auftreten und die Hygiene gefährden können.

Der Schwarmflug der Rossameise (Camponotus herculeanus) findet zumeist im späten Frühling oder Frühsommer statt.

In den Monaten ab Juli oder August ist mit fliegenden Gelben Wiesenameisen (Lasius flavus) zu rechnen.

Es ist also tatsächlich möglich, das ganze Jahr über auf fliegende Ameisen zu treffen. Trotzdem sind es im Wesentlichen die Sommermonate, die hier zu berücksichtigen sind und besondere Vorkehrungen erfordern.

fliegende Ameise Nahaufnahme

Aussehen und Größe

Bei den Fliegenden Ameisen sind es nicht allein die Flügel, die eine optische Unterscheidung von den Arbeiterinnen ermöglichen. Die Geschlechtstiere sind in der Regel deutlich größer als die Arbeiterinnen, ihr Körper ist kräftiger ausgebildet. Das ermöglicht es ihnen, sich auf den anstrengenden Hochzeitsflug zu begeben.

Ansonsten gehören natürlich die Flügel zu den auffälligsten Merkmalen. Diese sind transparent und auf der Vorderseite in der Regel etwas größer als im hinteren Bereich. Im Sonnenlicht können sie leicht schimmernd wirken. Ansonsten unterscheiden sich der Körperbau und die Färbung dieser Ameisen nicht von Individuen ohne Flügel.

Sind die geflügelten Insekten gefährlich?

Grundsätzlich sind Fliegende Ameisen nicht aggressiv, beißen und stechen nicht. Wenn sie sich in unsere Häuser verirren, können mit ihnen aber durchaus Probleme einhergehen, denn hier haben sie eigentlich nichts zu suchen. Machen sie sich über unsere Vorräte in der Küche her, können sie diese beschädigen oder verunreinigen. Auch die Verbreitung von Krankheitserregern ist möglich. In diesem Sinne sind mit Fliegenden Ameisen also dieselben Risiken verbunden, die Sie auch bei den einzelnen Ameisenarten im Blick haben sollten. Prinzipiell zielen die Fliegenden Ameisen darauf ab, neue Nester und Kolonien zu errichten - und dafür sollten sie sich auf keinen Fall Ihr Haus auswählen. Daher ist es keine gute Idee, die Anwesenheit dieser ungebetenen Gäste zu ignorieren.

Fliegende Ameisen

Massenhaft im Anflug

Wenn Ameisen fliegen und im Schwarm auftreten, ist ihre Zahl häufig beeindruckend groß. Riesigen Schwärmen im Sommer zu begegnen, ist also keine Seltenheit.

Warum tritt die Fliegende Ameise im Schwarm auf?

Grundsätzlich ist der Schwarmflug für die Ameisen erforderlich, um neue Gebiete erreichen zu können. Sie suchen geeignete Standorte, die Jungköniginnen paaren sich und es entstehen neue Nester. Die Ausbildung von Flügeln dient also in erster Linie der Verbreitung dieser Insekten. Genügend Partner für die Paarung finden sie nur, wenn sie auf dem Flugweg weit genug herumkommen.

Der Hochzeitsflug

Geflügelte Ameisen schwärmen nicht an jedem Tag aus, sondern warten auf optimale Bedingungen für den Hochzeitsflug: warm, windstill und trocken. Die Begattung erfolgt z.B. bei der Schwarzgrauen Wegameise im Flug. Üblicherweise ist dies im Sommer der Fall. Genau während dieser Zeit statten uns die Fliegenden Ameisen einen Besuch in unseren Häusern ab - auch wenn dies nicht unbedingt ihr Ziel war.

Bis es so weit ist, harren sie einfach in ihrem heimischen Stock aus, dann fliegen sie wie auf Verabredung plötzlich los. Dieses Phänomen kann synchron in mehreren Kolonien auftreten. Die geschlechtsreifen Tiere finden jetzt zueinander, jedes Weibchen paart sich mit mehreren Männchen. Die erhaltenen Samen bewahren sie auf und verwenden sie zu einem späteren Zeitpunkt.

Ameisen auf Hochzeitsflug stellen einen imposanten Anblick dar. Weniger erfreulich ist dieser jedoch, wenn er mitten in unseren Häusern stattfinden kann. Da die Fliegenden Ameisen in so großer Zahl auftreten und alle gemeinsam wie auf ein Zeichen losfliegen, kann der Störfaktor erstaunlich hoch ausfallen.

Fliegende Ameise abwehren und bekämpfen?

Sie möchten fliegende Ameisen in Ihrem häuslichen Umfeld nicht dulden? Dank geeigneter Mittel können Sie gezielt Vorratsschäden, Materialschäden sowie hygienischen Problemen durch Ameisen vorbeugen.

Fensterrahmenwerden mit dem ARDAP Repell Spray eingesprüht

Einflugschneisen im Auge behalten

Grundsätzlich beschreibt die Einflugschneise der Ameise den Weg durch Ihr Gebäude bis zum Nest. Typische Eintrittspunkte sind überall dort, wo sich Lichtquellen befinden. Daher kommen die Ameisen gerne durch Fenster und geöffnete Türen. Doch auch Risse im Gebäude können sie nutzen, um einzudringen. Wenn Sie die Einflugschneise kennen und beobachten, aus welcher Richtung die Ameisen zu Ihnen kommen, können Sie diesen Weg bis zum Nest zurückverfolgen. Und das hilft Ihnen bei der Abwehr und auch bei der Bekämpfung. Sind die Nester erst einmal lokalisiert, können Sie hier gezielt vorgehen.

Raus aus dem Haus

Haben sich fliegende Ameisen in das Haus verirrt, sollten Sie diese schnell wieder nach draußen lassen. Denn in den Wohnbereichen, in der Küche oder in der Vorratskammer haben diese Insekten nun wirklich nichts zu suchen.

Hier eignen sich abwehrende Produkte wie das ARDAP Repell Ameisenmittel zum Ausstreuen vor dem Eingang zum Haus oder das ARDAP Repell Ameisenspray zum gezielten Aufsprühen auf bevorzugte Laufwege und Eintrittsstellen. Dieses ist darüber hinaus ideal, um Fenster- und Türrahmen vorbeugend einsprühen, so dass Ameisen auch auf diesen Wegen gar nicht erst ins Haus gelangen.

Ameisen krabbeln zwischen Fugen

Wirksame Mittel zur Bekämpfung von Nestern im Haus

Besonders effektiv zur Bekämpfung bei einem akuten Ameisenbefall, also auch bei fliegenden Ameisen, ist der Einsatz der ARDAP Repell Ameisen Köderdose. Hier kommt ein neuartiges Ködergel mit starker Lockwirkung zum Einsatz. Damit lassen sich praktisch alle Ameisenarten mitsamt den Nestern bekämpfen. Der Einsatz ist überall im Haus und im Keller möglich. Und auch für den Balkon oder die Terrasse ist das Produkt geeignet. Die Köderdose lockt Ameisen an und hält Gel bereit, das diese als Nahrung aufnehmen und in ihr Nest zurücktragen. Die Arbeiterinnen verfüttern das Gel an ihre Königinnen. Das Mittel kann also direkt in der Kolonie seine ganze Wirkung entfalten. Damit ist eine gründliche und schnelle Beseitigung der Nester mitsamt der dort lebenden Ameisen möglich. Sie können die Köderdose im Prinzip an jeder gewünschten Stelle platzieren. Ideal geeignet sind dafür die Ameisenstraßen oder auch der Eingang direkt vor dem Nest, wenn Sie dieses bereits lokalisieren konnten.

Ungezieferbekämpfung leicht gemacht

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Unser Autor

Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Tierarzt & Parasitologe

Autor - Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Tierarzt & Parasitologe

Professor Dr. med. vet. Norbert Mencke ist seit 2020 als veterinärmedizinisch wissenschaftlicher Dienst beratend für die Ardap Care GmbH tätig und ein Experte der Parasitologie mit langjähriger Erfahrung in Forschung und Lehre.

Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.