Unterstützt von unserem Experten, dem Fachtierarzt und Parasitologen Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, informieren wir Sie umfassend zum Thema Borreliose bei Hunden sowie deren Symptome, Diagnose und Behandlung. Wir stellen Ihnen außerdem bewährte Produkte zur ganzjährigen Zeckenabwehr vor.
Weiterführende wissenschaftliche Informationen zu Vektorkrankheiten bei Ihrem Haustier bietet übrigens auch die europäische Vereinigung von Veterinärparasitologen (ESCCAP).
- Wie gefährlich ist Borreliose für Hunde
- So schützen Sie Ihren Hund vor einer Borreliose-Infektion
- Eine gute Wahl: Prophylaxe durch wirksame Repellentien
- Borreliose beim Hund: Eine Übersicht
Wie gefährlich ist Borreliose für Hunde?
Die (Lyme-)Borreliose ist für Tiere und Menschen gefährlich. Deren Erreger, die Borrelien, sind weltweit verbreitet. Studien zeigen, dass etwa 10-30 % aller Zecken in Deutschland mit Borrelien infiziert sind. Daher kann bereits ein Zeckenstich Borreliose beim Hund verursachen. Allerdings ist die tatsächliche Wahrscheinlichkeit vergleichsweise gering, dass Ihr Hund, wenn er von einer infizierten Zecke gestochen wird und in der Folge tatsächlich Borrelien übertragen werden, er danach schwer erkrankt. Aufgrund der Schwere der Erkrankung ist nichtsdestotrotz Vorsicht geboten.
Borreliose kann verschiedene akute Symptome und Spätfolgen zur Folge haben. Besonders gefürchtet sind Langzeiterkrankungen wie chronische Entzündungen in den Gelenken, die immer wieder auftreten und zwischen verschiedenen Gliedmaßen wechseln können, sodass betroffene Hunde auch Jahre nach einer überstandenen Infektion plötzlich humpeln oder erkennbar unter Schmerzen in einem Bein oder der Hüfte leiden. Diese Langzeitfolgen einer unerkannten und nicht behandelten Borrelieninfektion sind schwer von anderen, insbesondere altersbedingten, Gelenkerkrankungen (Arthrosen) abzugrenzen.
Wenn die Krankheit zu spät erkannt wird oder unbehandelt bleibt, ist das Risiko für Folgeschäden sehr hoch. Je früher die Infektion diagnostiziert und behandelt wird, desto geringer ist die Gefahr, dass Ihr Hund später unter chronischen Schmerzen und Entzündungen, Herz- oder Nierenproblemen leidet. Obwohl es keine eindeutigen Belege dafür gibt, dass Borreliose die Lebenserwartung von Hunden verkürzt, können anhaltende gesundheitliche Probleme zu einer deutlich verminderten Lebensqualität des Tieres führen.
Zecken schnell zu entfernen und eine Infektion möglichst früh zu erkennen, kann schwere Verläufe und Spätfolgen der Borreliose verhindern. Die beste Vorbeugung sind daher regelmäßige Zeckenkontrollen und bewährte Abwehrmittel, die Ihren Hund vor Zeckenbefall und -stichen bewahren.
Wie infiziert sich ein Hund mit Borreliose?
In Deutschland und Mitteleuropa sind vor allem zwei Zeckenarten für die Übertragung von Borrelien verantwortlich: der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus), weitere Ixodes-Arten und die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus), auch Wiesen- oder Buntzecke genannt. Der Gemeine Holzbock ist hierzulande die am häufigsten vorkommende Zeckenart und in nahezu allen waldreichen und feuchten Gebieten zu Hause, ebenso in Stadtparks und Gärten. Er bevorzugt Gebiete mit hohem Gras, Unterholz, Laub oder niedrigen, dichten Büschen, wo er auf Grashalmen oder Blattspitzen sitzt und auf vorbeikommende Wirte wartet.
Die Auwaldzecke lebt hauptsächlich in feuchten Wäldern, Wiesen und offenen Brachflächen, doch in städtischen Gebieten wird sie ebenfalls immer häufiger gefunden. Sehr wohl fühlt sich diese Zeckenart auch in Flussnähe und Überschwemmungsgebieten. In den letzten Jahren hat sich die Auwaldzecke über die ursprünglichen Haupt-Risikogebiete wie Bayern und Baden-Württemberg weiter ausgebreitet. Daher muss man heute, wenn die Biotope passend sind, von einer deutschlandweiten Verbreitung ausgehen.
Hunde holen sich Zecken, wenn sie durch hohes Gras laufen, neugierig unter Büsche schauen, im Garten ein Schläfchen halten oder im Wald unterwegs sind und Behausungen von Wildtieren wie Fuchs oder Igel erkunden. In der Nähe lauernde Zecken erkennen den Hund durch Vibrationen, Körperwärme und Gerüche. Unter anderem nehmen sie auch das CO2 in der Atemluft von Wirtstieren wahr. Sobald der Wirt nah genug herankommt oder den Lauerplatz streift, lässt die Zecke einfach los, um sich mitnehmen zu lassen. Ist sie erst einmal im Hundefell angekommen, sucht sie eine warme, möglichst dünnhäutige Stelle, wo sie sich festklammert und ihre Mundwerkzeuge in der Haut verankert, um Blut zu saugen. Zur Übertragung einer Borreliose muss die Anheftung und Blutaufnahme der Zecken mindestens 16–24 Stunden dauern. Diese Zeit benötigen die Borrelien zur Aktivierung aus dem Mitteldarm der Zecken, damit dann eine Übertragung auf den Wirt stattfinden kann. Eine schnelle Entfernung der Zecke ist daher besonders wichtig.
Symptome einer Erkrankung erkennen
Borreliose kann sich beim Hund durch eine Vielzahl von Symptomen bemerkbar machen, die sich oft über Wochen oder Monate hinweg entwickeln. Akut nach der Zeckeninfestation zeigen Hunde oft unspezifische Symptome wie Fieber, Müdigkeit und verminderten Appetit. Später in der chronischen Phase sind in seltenen Fällen typische Borreliose-Symptome, wie wir diese auch beim Menschen kennen, beim Hund Gelenkprobleme und Lahmheit. Häufige Anzeichen für eine Infektion sind plötzliches Hinken oder allgemeine Bewegungsunlust, verursacht durch Schmerzen in den Gelenken, die auch geschwollen und warm sein können. In einigen Fällen geht eine Borreliose auch mit neurologischen Symptomen wie auffälligen Verhaltensänderungen, Krampfanfällen oder Lähmungen einher.
Im fortgeschrittenen Stadium kann eine unbehandelte Borreliose bei Hunden zu schwerwiegenden Nieren- oder Herzproblemen führen. Je früher die Symptome erkannt werden, desto besser sind daher die Heilungschancen. Die sogenannte “Wanderröte” (Erythema migrans), die man beim Menschen nach einem Zeckenstich um die Stichstelle als Anzeichen für eine Borrelien-Infektion findet, ist so für den Hund nicht beschrieben. Wenn Ihr Hund Anzeichen für eine Infektion wie Fieber, Mattigkeit u.a. zeigt oder sich sein Verhalten ändert, sollten Sie ihn vom Tierarzt gründlich untersuchen und auf Borrelien testen lassen.
Nachweis von Borreliose nur durch Ihren Tierarzt
Borreliose kann beim Hund nur durch einen Tierarzt sicher diagnostiziert werden. Beim Verdacht auf eine Infektion wird in der Praxis zunächst eine gründliche klinische Untersuchung durchgeführt. Für den Borreliose-Test wird eine Blutprobe entnommen und auf Antikörper gegen Borrelien analysiert. Auch der direkte Nachweis der Borrelia-Bakterien durch einen PCR-Test ist möglich. Die Labordiagnostik ist jedoch nur ein Nachweis, dass sich der Hund mit Borrelien infiziert hat. Sollte eine Borreliose vorliegen, zeigt sich dies an klinischen Symptomen, die auftreten.
Behandlung des Erregers und Heilungschancen
Zur Behandlung von Borreliose bei Hunden haben sich Antibiotika bewährt, die meist mehrere Wochen lang verabreicht werden müssen, um die Borrelien abzutöten. Wie auch beim Menschen kann es beim Hund zu einer chronischen Infektion mit wiederkehrenden Rückfällen kommen. Bei frühzeitiger Diagnose und Therapie ist Borreliose beim Hund oft heilbar. Langfristige Schäden oder wiederkehrende Symptome betreffen vor allem Welpen, ältere Hunde mit Vorerkrankungen sowie generell Tiere mit einem geschwächtem Immunsystem. Durch kontinuierliche Beobachtung und tierärztliche Nachsorge können Komplikationen jedoch auch bei solchen „Risikopatienten“ oft vermieden werden.
So schützen Sie Ihren Hund vor einer Borreliose-Infektion
Um Hunde vor Borreliose zu schützen, gibt es zusätzlich zu den bewährten Abwehrmitteln gegen Zecken wie Halsbänder oder Spot-Ons für einen wirksamen Langzeitschutz auch die Möglichkeit, Hunde vom Tierarzt gegen Borrelien impfen zu lassen.
Borreliose-Impfung für den Hund
Die Borreliose-Impfung für Hunde ist ein wichtiger Bestandteil der Prävention, insbesondere für Hunde, die in Risikogebieten leben oder als Jagd- oder Arbeitshunde besonders viel Zeit im Freien verbringen. Die Impfung zielt darauf ab, das Immunsystem zu stärken, vor einer Infektion mit Borrelien zu schützen und schwere Krankheitsverläufe zu verhindern.
Hunde können ab einem Alter von etwa 12 Wochen gegen Borreliose geimpft werden. Viele Tierärzte empfehlen, die Impfung im Frühling vor Beginn der Zeckensaison durchzuführen. Nach der ersten Impfung sind in der Regel zwei Auffrischungsimpfungen im Abstand von einigen Wochen notwendig, um einen vollständigen Impfschutz aufzubauen. Anschließend sollte die Impfung jährlich erneuert werden.
Der Borreliose-Impfstoff für Hunde enthält inaktivierte Erreger oder Teile davon, die das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern anregen. Die Wirksamkeit der Impfung kann variieren und bietet keinen absoluten Schutz vor Infektionen, doch das Risiko einer schweren Erkrankung wird dadurch erheblich reduziert. Die Entscheidung für oder gegen eine Borreliose-Impfung können Hundehalter nicht alleine treffen, sondern nur in Absprache mit einem Tierarzt, der die individuellen Risiken des Hundes fachkundig einschätzen kann.
Eine Borrelien-Impfung ersetzt nicht die Zeckenabwehr beim Hund. Setzen Sie dafür zuverlässig repellierende Mittel ein.
Der Zecke zuvorkommen: Auffinden und korrekt entfernen!
Beim Entfernen von Zecken spielt die richtige Technik eine wichtige Rolle für den Infektionsschutz. Zecken sollten immer gerade herausgezogen und nicht herausgedreht werden. So verhindern Sie, dass der Körper gequetscht wird, was zur vorzeitigen Abgabe von Erregern führt, oder der Zeckenkopf in der Haut des Hundes stecken bleibt, was Hautreizungen und Entzündungen an der Stichstelle begünstigen kann.
Spezielle Werkzeuge wie die ARDAP Zeckenhaken im 3er Set oder das vielseitige 2 in 1 Werkzeug, der ARDAP Zeckenhaken mit Pinzette, erleichtern Ihnen die zügige Entfernung von Zecken auch unterwegs. Mit dem praktischen Kombi-Zeckenhaken lassen sich nicht nur winzige Zecken, sondern auch Dornen oder Splitter sicher greifen und entfernen. Die Haken im 3er-Set sind für Zecken jeder Größe geeignet und können einfach an Hundeleine oder am Schlüsselbund befestigt werden.
Eine gute Wahl: Prophylaxe durch wirksame Repellentien
Sie können einiges tun, damit Ihr Hund gar nicht erst von Zecken gestochen wird. Im Folgenden stellen wir Ihnen bewährte Abwehrmittel (Repellentien) für den effizienten und nachhaltigen Schutz Ihres Vierbeiners vor.
Spot-On für den Hund
Das ARDAP Spot-On für Hunde punktet durch einfache Anwendung: Sie tragen nur einige Tropfen aus der Tube auf die Nackenhaut Ihres Hundes auf. Der Wirkstoff Pyrethrum aus der Chrysanthemenblüte bietet dann bis zu vier Wochen Schutz vor Zecken und auch gleichzeitig vor Flöhen.
Zeckenhalsband für den Hund
Das ARDAP Zeckenhalsband für Hunde schützt bis zu vier Monate lang verlässlich vor Zecken und Flöhen und ist daher eine besonders praktische Wahl für den repellierenden Langzeitschutz Ihres Haustieres.
Zeckenspray für Hunde
Das ARDAP Zeckenspray bietet einen schnellen und gezielten Schutz vor Zecken und kann direkt auf das Fell des Hundes aufgesprüht werden. Kombinieren Sie es, um besonders gefährdete Körperstellen wie Bauch, Brust, Pfoten, Hals oder Schwanzansatz zusätzlich zu schützen. Empfohlen wird die Anwendung vor einem Spaziergang im Wald oder dem Spielen im Garten.
Zeckenpuder für Hunde
Auch das ARDAP Zeckenpuder für Hund & Katze hält Zecken und Flöhe wirksam von Haustieren fern und kann wie das Spray ergänzend bzw. bei speziellem Bedarf verwendet werden. Streuen Sie das Puder leicht ins Fell ein, um typische Zeckenstichstellen mit einer Extraportion Schutz zu versehen.
Anti-Zecken Hundeshampoo
Mit dem ARDAP Zeckenshampoo für Hunde reinigen und erfrischen Sie das Fell Ihres Hundes. Das Shampoo entfernt schonend Schmutz und schlechte Gerüche, hinterlässt nach der Wäsche oder dem Baden ein hygienisch sauberes, gepflegtes Hundefell und wirkt gleichzeitig abwehrend gegen Zecken und Flöhe.
Borreliose beim Hund: Eine Übersicht
- Borreliose-Erreger werden durch Zecken auf Hunde übertragen; Hauptüberträger ist der Gemeine Holzbock.
- Typische Borreliose-Symptome bei Hunden sind Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Lahmheit. Bei schweren Verläufen können sich chronische Gelenkentzündungen und neurologische Symptome entwickeln und als Folgeschäden zurückbleiben.
- Borreliose beim Hund ist meist heilbar
- Der beste Borreliose-Schutz ist die Vermeidung von Zeckenstichen durch regelmäßige Zeckenkontrollen und effiziente Abwehrmittel.