Gemeinsam mit Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, unserem Fachtierarzt für Parasitologie, geben wir Ihnen Unterstützung bei einem möglichen Zeckenbefall Ihres Hundes.
- Hat mein Hund Zecken?
- Wenn der Hund bei der Entfernung unruhig ist
- Wann lieber zum Tierarzt?
- Besser vorsorgen als sich nachher Sorgen: Abwehrende Zeckenmittel für den Hund
Hat mein Hund Zecken?
Wenn Sie eine Zecke beim Hund entfernen möchten, müssen Sie sich erst einmal sicher sein, ob es sich tatsächlich um diesen speziellen Parasiten handelt. Eigentlich ist es aber ganz einfach, einen Zeckenbefall festzustellen. Wir zeigen Ihnen, wie es geht.
Hund gezielt nach Parasiten absuchen: Wie findet man Zecken beim Hund?
Beim Aufspüren von Zecken ergeben sich zwei Probleme. Zum einen sind gerade Larven und Nymphen besonders klein und daher mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Zum anderen weisen viele Hunde ein dichtes Fell auf. Das erschwert es, an der Haut angeheftete Zecken zuverlässig identifizieren zu können.
Am einfachsten entdecken Sie Zecken bei Ihrem Hund im Zuge der allgemeinen Fellpflege. Mit dem ARDAP Floh- und Staubkamm zum Beispiel können Sie das Fell regelmäßig durchkämmen und dabei auch Zecken zutage fördern. Vollgesogene Zecken können bis zu einem Zentimeter messen und sollten daher sofort auffallen.
Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass die warmen Sommermonate als Zeckensaison betrachtet werden können, ist es so, dass die Zecken durch die milderen Temperaturen auch im Winter eine Gefahr für Tier und Mensch darstellen können. Daher ist es ganzjährig wichtig, den Hund regelmäßig zu kämmen und auf Zecken abzusuchen. Streichen Sie auch mit der flachen Hand über das Fell und achten Sie dabei auf Unebenheiten auf der Haut. Sollte ein Befall vorliegen, müssen Sie schnell handeln und die Zecke entfernen. Damit es erst gar nicht zu einem Befall kommt, sollten Sie auf zuverlässige Mittel für einen vorbeugenden Zeckenschutz setzen.
Bevorzugte Stellen für Zeckenbisse: Wo beißen sich Zecken beim Hund fest?
Die Zecke bewegt sich schnell durch das Haarkleid des Hundes und sucht die am besten geeigneten Körperstellen zur Anheftung und anschließenden Blutaufnahme. Grundsätzlich können Zecken aber überall am Hundekörper entdeckt werden. Es gibt aber Stellen, an denen sich Zecken vermehrt anheften. Dies sind in der Regel gut durchblutete, dünnhäutige Bereiche mit wenig Fell. Dazu gehören unter anderem der Kopf und die Ohren, auch die Innenseiten. Des Weiteren sollten Sie ein besonderes Augenmerk auf die Achseln, die Leistengegend, den Genitalbereich und die Zwischenzehenbereiche legen.
Warum Parasiten beim Hund entfernen
Grundsätzlich sollten Sie bei einem Zeckenstich so schnell wie möglich handeln. Die Parasiten können Krankheitserreger auf den Hund übertragen, die zu schwerwiegenden Krankheiten führen können und stellen damit ein echtes Gesundheitsrisiko dar. Zecken saugen über mehrere Tage, die weibliche Zecke des gemeinen Holzbocks bis zu 14 Tage. Krankheitserreger werden während der Blutmahlzeit in den Hund übertragen. Dabei werden z.B. die Borrelien erst nach 18-24 Stunden übertragen. Ganz im Gegensatz zu FSME-Viren, die bereits unmittelbar nach Anheftung und Blutmahlzeit übertragen werden. Grundsätzlich gilt beim Hund wie auch bei uns Menschen: Je schneller Sie die Zecke wieder entfernen, desto geringer fällt das Risiko für eine Übertragung aus.
Ist es schlimm, wenn ein Hund eine Zecke hat? Grundsätzlich kann jeder Zeckenstich mit der Übertragung gefährlicher Krankheitserreger einhergehen. Insofern ist es wichtig, die Anheftung von Zecken durch eine zuverlässige Prophylaxe bereits im Vorfeld zu verhindern. Sollten Sie aufgrund mangelnder Vorsorge bei Ihrem Hund einen Zeckenstich entdecken, behalten Sie die betroffene Stelle in den nächsten Tagen im Blick. Wenn sich die Einstichstelle entzündet, eine Rötung um die Einstichstelle auftritt, die nicht abklingt, oder wenn der Hund allgemeine Symptome wie Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit oder sogar Fieber zeigt, sollte im Zweifelsfall ein Tierarzt aufgesucht werden.
Erfolgreich und sicher Zecken entfernen
Die Entfernung von Zecken muss nicht schwierig sein, wenn Sie wissen, wie Sie dabei vorgehen sollten. Wir stellen einige Methoden und deren Erfolgsaussichten vor, damit Sie sich orientieren können.
Finger weg von Hausmitteln
Von der Verwendung von Hausmitteln bei einem Zeckenbefall des Hundes ist deutlich abzuraten. Zecken müssen mechanisch entfernt werden, jede andere Art Zecken in der Haut abzutöten ist abzulehnen und sollte nicht angewandt werden. Insbesondere die Verwendung von abtötenden Mitteln wie Alkohol und Nagellack erhöht das Infektionsrisiko, da die sterbende Zecke im Todeskampf immer noch ihren Speichel und damit Erreger in die Wunde abgeben kann.
Auch ätherische Öle gehören zum Beispiel zu den in vielen Haushalten vorhandenen Mitteln, die häufig im Zusammenhang mit einer Zeckenentfernung empfohlen werden. Hier gilt es zu beachten, dass sich eine Wirksamkeit wissenschaftlich nicht nachweisen lässt. Sie gehen daher ein sehr hohes Risiko ein, wenn Sie sich alleine auf Hausmittel verlassen.
Eine gute Wahl: Zeckenhaken und Zeckenpinzette
Für die Entfernung von Zecken beim Hund stehen verschiedene Hilfsmittel zur Auswahl. Dazu gehören die ARDAP Zeckenhaken, die sehr einfach in der Anwendung sind. Im praktischen 3er Pack eignen sich diese für Zecken jeder Größe.
Eine andere Möglichkeit besteht in der Verwendung des ARDAP Zeckenhakens mit 2-in-1-Funktion. Mit dem Zeckenhaken lassen sich die Parasiten schnell und gründlich entfernen. Dank der ebenfalls integrierten Pinzette können selbst die kleinsten Zecken aus der Haut Ihres Hundes entfernt werden. Neben der Entfernung der lästigen Parasiten ist die Zeckenpinzette aber auch für Fremdkörper wie Dornen oder Splitter geeignet.
Einen Zeckenhaken oder eine Zeckenzange sollte jeder Hundebesitzer immer griffbereit haben. Denn um die Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern, kommt es darauf an, die Zecke schnell zu entfernen.
Den richtigen Dreh raus: Bitte ziehen!
Bei der Entfernung von Zecken möchten Sie in jedem Fall den Parasiten vollständig aus der Haut entfernen. Auch um zu vermeiden, dass Krankheitserreger in die Wunde gelangen. Daher sollten Sie den Parasiten langsam und konstant herausziehen und nicht rausdrehen. Beim Rausdrehen kann es leicht passieren, dass Sie die Zecke quetschen, diese mehr Speichel absondert und dabei Krankheitserreger überträgt.
Wenn Sie einen Zeckenhaken verwenden, schieben Sie die gespaltene Spitze des Hakens über die Haut und unter die Zecke. Üben Sie dabei keinen Druck aus und ziehen Sie noch nicht. Es genügt, den Haken leicht anzuheben und die Zecke sollte sich bereits lösen. Bei einer Zeckenpinzette für kleinere Parasiten umfassen Sie diese einfach mit dem Instrument nah an der Haut und ziehen vorsichtig nach oben. Nach der Entfernung empfiehlt es sich, die Stelle zu desinfizieren.
Halb so schlimm: Wenn der „Kopf“ stecken bleibt?
Mit dem Kopf der Zecke bezeichnen wir umgangssprachlich den Teil des Parasiten, an dem sich die Mundwerkzeuge befinden. Bei der Entfernung des Parasiten möchten Sie nach Möglichkeit vermeiden, dass der Zeckenkopf in der Wunde stecken bleibt. Trotzdem ist es zumeist kein ernstes Problem, wenn Sie nicht alle Bestandteile der Zecke restlos entfernen können. In der Regel stößt der Körper des Hundes die Mundwerkzeuge der Zecke nach einer gewissen Zeit als Fremdkörper von alleine ab.
In einigen Fällen kann es aber auch passieren, dass sich die betroffene Stelle mit dem steckengebliebenen Kopfteil entzündet. Dann ist der Tierarzt aufzusuchen, um mögliche gesundheitliche Folgen zu verhindern. Eine gründliche Desinfektion der Einstichstelle kann daher in jedem Fall helfen, Entzündungsreaktionen zu verhindern und ein schnelles Abheilen zu unterstützen.
Zeckenbiss oder Zeckenstich? Zecken beißen nicht, sie stechen zu. Daher ist es eigentlich falsch, von einem Zeckenbiss zu sprechen. Trotzdem hat es sich in der Umgangssprache durchgesetzt, das Wort Zeckenbiss zu verwenden. Wichtig ist, dass Sie wissen, dass damit eigentlich ein Zeckenstich gemeint ist.
Wenn der Hund bei der Entfernung unruhig ist
Ihr Hund wehrt sich gegen die Entfernung der Zecke und möchte nicht stillhalten? Hier gilt es, Ruhe zu bewahren. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Zecke auch dann sicher entfernen können, wenn Ihr Hund nicht sofort mitspielt.
In der Ruhe liegt die Kraft
Wenn Ihr Hund nicht zulässt, dass Sie die Zecke entfernen, müssen Sie sich etwas einfallen lassen. Vielleicht können Sie ein Leckerli auftreiben, mit dem Sie Ihren Hund ablenken. Hektische Bewegungen gilt es zu vermeiden, damit Sie den Hund nicht zusätzlich stressen.
Häufig ist es hilfreich, wenn eine zweite Person Sie unterstützt. Diese kann den Hund streicheln und beruhigen, während Sie die Zecke heraus rausziehen. Bitten Sie Ihren Helfer, das Tier während des Eingriffs festzuhalten. Dann sollte es gelingen, den Parasiten vorsichtig aus der Haut zu entfernen.
Die besten Tipps auf einen Blick:
Gewusst wie - so lässt sich Ihr Hund während der Zeckenentfernung am besten beruhigen:
- Mit Leckerlis ablenken
- Hund streicheln und beruhigen
- Hektische Bewegungen vermeiden
- Durch Helfer festhalten lassen
- Mit ruhiger Stimme auf das Tier einreden
- Mit Spielzeugen beschäftigen
- Vorher einen Spaziergang machen
- Hund vorher mit einem Handschuh zur Fellpflege massieren
- Mit weicher Decke einen bequemen Liegeplatz schaffen
Wann lieber zum Tierarzt?
Sie trauen sich die mechanische Zeckenentfernung bei Ihrem Hund nicht zu? In diesem Fall kann es sinnvoll sein, die Tierarztpraxis aufzusuchen. Wichtig ist, dass Sie eine Lösung finden, die für Ihr Tier optimal ist und mit der Sie sich wohlfühlen.
Grundsätzlich sollten Sie mit Ihrem Hund zum Tierarzt gehen, wenn er allgemeine Krankheitssymptome zeigt. Auch wenn es zu einer Entzündung der Haut gekommen ist, ist Vorsicht geboten. Diese lassen Sie besser von einem Profi abklären.
Folgende Symptome sollten Sie nicht ignorieren und sich an einen Tierarzt wenden:
- Tier hat keinen Appetit
- ermüdet schnell
- Fieber
- Entzündungen, die nicht von alleine verschwinden
Besser vorsorgen als sich nachher Sorgen: Abwehrende Zeckenmittel für den Hund
Bei der Behandlung von Zeckenstichen gilt, dass die Vorsorge immer besser ist als die Nachsorge. Wir stellen Ihnen einige wirkungsvolle Mittel mit dem Wirkstoff Pyrethrum aus der Chrysanthemenblüte vor, die Sie für die Vorbeugung eines Zeckenbefalls an Ihrem Tier einsetzen können:
- Zeckenhalsband: Mit dem ARDAP Zeckenhalsband für Hunde können Sie einen zuverlässigen Schutz für die Dauer von bis zu vier Monaten herstellen.
- Zecken Spot-On: Alternativ zum Halsband bietet sich das ARDAP Zecken-Spot-On für Hunde an, welches ebenfalls für die äußerliche Anwendung vorgesehen ist. Bei diesem Produkt sind drei Tuben für das direkte Auftropfen auf der Haut enthalten, die Ihren Hund bis zu zwölf Wochen vor Zecken schützen.
- Zeckenpuder: Mit dem ARDAP Zeckenpuder für Hund & Katze erhalten Sie ein Mittel zum Einstreuen in das Fell des Tieres. Das Produkt basiert auf Pyrethrum und Lavendelöl. Die repellierende Wirkung hält etwa eine Woche lang an und setzt sofort nach der Anwendung ein.
- Zeckenspray: Das ARDAP Zeckenspray bietet einen langanhaltenden Schutz für bis zu vier Wochen. Auch hier kommen die Wirkstoffe Chrysanthemum und Lavendelöl zum Einsatz. Das Mittel sprühen Sie so lange auf, bis das Fell des Hundes leicht angefeuchtet ist.
- Zeckenshampoo: Das ARDAP Zeckenshampoo für Hunde stellt einen effektiven und nachhaltigen Schutz gegen Zecken her und sorgt für ein frisches und hygienisches Hundefell. Das Mittel massieren Sie mit warmem Wasser sanft in das Fell Ihres Tieres ein.