Zecken Krankheiten beim Hund

Zecken Krankheiten beim Hund

Hunde können durch Zeckenstiche schwer erkranken. Zu den Zeckenkrankheiten, die besonders Hunde betreffen und für diese sogar tödlich sein können, gehören unter anderem Borreliose und FSME. Aber auch Babesiose, Anaplasmose und Ehrlichiose, die für Menschen eine eher untergeordnete Rolle spielen, können für den Hund lebensgefährliche Verläufe nehmen.

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In enger Zusammenarbeit mit unserem Experten, dem erfahrenen Fachtierarzt und Parasitologen Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, klären wir Sie nachfolgend über die Gefahren der von Zecken übertragenen Krankheiten für Ihren Hund auf. Wir gehen näher auf die Symptome ein und geben Ihnen praktische Tipps und Empfehlungen zum vorbeugenden Zeckenschutz.

Inhalt
Zecke entfernen Hund

Welche Krankheiten übertragen Zecken auf Hunde?

Auch wenn nicht jede Zecke Krankheitserreger in sich trägt und eine Übertragung von Erregern nicht zwangsläufig zu einer Erkrankung oder einem schweren Verlauf führen muss, sollten Sie das Risiko von Zeckenstichen für Ihr Haustier nicht unterschätzen. Entfernen Sie daher jede Zecke sofort, wenn Sie sie im Fell Ihres Hundes sichten. Hat sich eine Zecke bereits zum Blutsaugen angeheftet, merken Sie sich die Stichstelle nach dem Entfernen und kontrollieren Sie diese in den ersten zwei Wochen nach der Zeckenentfernung zur Sicherheit regelmäßig. Achten Sie besonders auf Schwellungen und Rötungen um die Stichstelle. Wenn Ihr Hund nach einem Zeckenstich Fieber bekommt oder auffällige Verhaltensweisen zeigt, sollten Sie die Symptome in der Tierarztpraxis abklären lassen.

FSME

Wenn es um Krankheiten geht, deren Erreger durch Zecken auf Säugetiere übertragen werden, fällt vielen Menschen zuerst die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ein. Auch Hunde können an FSME erkranken, und anders als Menschen können Haustiere nicht durch eine Impfung vor der Virusinfektion geschützt werden.

Borreliose

Anders als FSME-Viren sind Borrelien, die Erreger der Borreliose, nicht auf bestimmte Risikogebiete begrenzt, sondern überall zu finden, wo sich die übertragenden Zecken aufhalten. Der häufigste Borreliose-Überträger ist der Gemeine Holzbock, die in Deutschland mit großem Abstand am häufigsten vorkommende Zeckenart. Eine Infektion mit Borrelien führt zu einer Immunreaktion im Hund, jedoch sind für Europa und die in Europa vorkommenden Borrelienarten nur wenige klinische Fälle beschrieben. Sollte es zu einer Borreliose beim Hund kommen, kann dies zu ernsten gesundheitlichen Problemen wie hohem Fieber, Lethargie und Gelenkschwellungen und -schmerzen führen. Je früher die Infektion erkannt und behandelt wird, desto geringer ist das Risiko für den Hund, schwer zu erkranken oder als Folge einer Borreliose chronische Beschwerden zu entwickeln. Die flächige oder ringförmige „Wanderröte“, wie sie für eine Infektion mit Borrelien beim Menschen beschrieben ist, fehlt beim Hund.

Anaplasmose

Anaplasmose ist ebenfalls eine für Hunde potentiell sehr gefährliche Krankheit, die von heimischen Zecken auf Hunde übertragen werden kann. Der bakterielle Erreger der Krankheit, Anaplasma phagocytophilum, wird durch den Gemeinen Holzbock übertragen. Im Mittelmeerraum überträgt die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) eine andere Anaplasmen-Art, die Anaplasma platys.

Babesiose

Die von vielen Hundebesitzern besonders gefürchtete Babesiose wird im Volksmund oft und fälschlicherweise als „Hundemalaria“ bezeichnet. Die Erreger sind winzige einzellige Parasiten (Babesien), die die roten Blutkörperchen befallen. Babesien werden von der Braunen Hundezecke auf Hunde übertragen. Auch die Auwaldzecke, auch Wiesen- oder Buntzecke (Dermacentor reticulatus) genannt, die sich zunehmend in Deutschland ausbreitet, kann Babesien auf den Hund übertragen. Beim Stechen und Blutsaugen können die Erreger in den Körper des Hundes gelangen. Unbehandelt kann Babesiose für Hunde lebensgefährlich werden und durch Zerstörung der roten Blutkörperchen sogar zum Tod führen. Weil sich die Auwaldzecke infolge der Klimaerwärmung auch in Deutschland immer wohler fühlt, ist die wirksamste Prävention vor einer Erkrankung ein konsequenter Schutz mit repellierenden Zeckenmitteln. So halten Sie Zecken, Flöhe und andere Parasiten von Ihrem Hund zuverlässig fern.

Ehrlichiose

Wie Anaplasmose und Babesiose befällt auch Ehrlichiose die Blutzellen, kann diese schädigen oder zerstören. Ehrlichiose beim Hund wird bei Hunden, die in endemische Gebiete wie die Mittelmeerregion gereist sind, oder von dort eingeführt wurden, diagnostiziert. Dann auch oft mit einer Co-Infektion mit anderen Erregern von sogenannten Vektorenkrankheiten wie Babesien, Leishmanien oder auch Herzwurm. Hunde bringen die Erreger meist aus dem Mittelmeerraum mit, wo die wärmeliebende Braune Hundezecke heimisch ist. Ehrlichien werden von der Zecke auf den Hund übertragen. Menschen können sich jedoch nicht bei ihren Haustieren anstecken. Wie bei anderen Zeckenkrankheiten ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung entscheidend für die rasche und vollständige Genesung. Wird Ehrlichiose zu spät erkannt, kann sie bei schweren Verläufen das Nervensystem schädigen und bleibende Schäden verursachen. Leider sind schwere oder sogar tödliche Verläufe bei geschwächten Tieren, etwa älteren Hunden mit Vorerkrankungen, keine Seltenheit.

Zecken-Risikogebiete

Weil die Winter auch bei uns immer milder werden, gibt es hierzulande keine eindeutige Zeckensaison mehr und auch klassische Risikogebiete dehnen sich entsprechend immer weiter aus. Die heimischen Zecken und auch neue Zeckenarten, die z. B. von Zugvögeln eingeschleppt werden, bleiben ganzjährig aktiv, wenn die Temperaturen kaum oder gar nicht unter den Gefrierpunkt sinken.

In Deutschland

In Deutschland sind die Vektorenkrankheiten, d.h. die von Zecken auf den Hund übertragenen Erreger eng an die Verbreitung der zwei Zeckengattungen, den Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus) und die Auwald-, Wiesen- oder Buntzecke (Dermacentor reticulatus) gekoppelt. Die Erreger, mit denen Hunde in Deutschland bei einer Zeckeninfestation infiziert werden können, sind insbesondere Anaplasmose (Anaplasma phagocytophilum) und Babesiose (Babesia canis). Daneben kommen noch weitere Erreger beim Hund mit einer Reisehistorie wie Ehrlichiose (Ehrlichia canis) vor. Auch ist bei Reisen ebenso wie im Fall von Importhunden von weiteren Vektorenkrankheiten, die durch Zecken übertragen werden, auszugehen.

In Europa

Zecken gibt es praktisch überall auf der Welt. Trotzdem kann das Infektionsrisiko von Land zu Land und von Region zu Region stark variieren. Durch die steigenden Temperaturen können sich inzwischen auch Zecken in den nordeuropäischen Gebieten ansiedeln und ausbreiten, wie wir das gerade bei Dermacentor-Zecken erleben.

Wird eine neue Zeckenart gesichtet, heißt das noch nicht, dass diese auch dauerhaft heimisch wird. So ist es zum Beispiel nicht ungewöhnlich, dass immer wieder Zecken aus tropischen Gebieten mit Zugvögeln nach Europa reisen, wo sie dann als neue Zeckenart und potenzieller Überträger weiterer gefährlicher Krankheiten genau beobachtet und von vielen Menschen auch gefürchtet werden. Für Hunde wie auch Menschen ist die konkrete Gefahrenlage allerdings während der letzten Jahre konstant geblieben.

Im außereuropäischen Ausland

Außerhalb Deutschlands und auch in den außereuropäischen Reiseländern gibt es weitere Zeckenarten und damit einhergehend zusätzliche Infektionsrisiken. Zecken aus tropischen und subtropischen Gebieten können für Menschen und Tiere gefährliche Krankheitserreger übertragen. Exotische Zeckenarten können ebenfalls Erreger von Krankheiten wie Ehrlichiose oder Babesiose übertragen, die in ihren jeweiligen Heimatländern weit verbreitet sind. Daher ist es für Hundebesitzer, die ihr Tier in der Tierarztpraxis vorstellen, unbedingt wichtig und entscheidend, den behandelnden Tierarzt über die Reise zu informieren, oder aber ob es sich um einen Importhund handelt. Nur so kann sichergestellt werden, dass entsprechende Diagnosen gestellt und bei einer bestätigten Infektion die richtige Therapie eingeleitet wird. Auch sollten Tierbesitzer vor einer Reise ins Ausland sich über die vorkommenden Vektorkrankheiten informieren und entsprechende Vorbeugung rechtzeitig vor der Reise treffen. Als Hundehalter sollten Sie auch die Gefahren von Zeckenbissen im außereuropäischen Ausland stets im Blick behalten und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Zecken beim Hund

Was tun bei einem Zeckenbiss?

Das schnelle Entfernen einer Zecke senkt das Übertragungs- bzw. Infektionsrisiko. Um die Zecke rasch und vollständig zu entfernen, greifen Sie diese mit einem Zeckenhaken oder einer Zeckenzange direkt hinter dem Kopf und ziehen den Parasiten dann ohne Wackel- oder Drehbewegungen aus der Haut. Dabei gilt es zu verhindern, dass der hintere Zeckenkörper gequetscht wird oder sogar platzt, da ansonsten Erreger in die Einstichstelle gelangen. Sollte der Zeckenkopf stecken bleiben, geht davon in der Regel keine Gefahr aus und das Immunsystem des Hundes wird diesen abstoßen.


Parasiten entfernen mit dem Zeckenhaken

Enorm praktisch und überall schnell griffbereit ist der ARDAP Zeckenhaken im 3er Set. Die drei Zeckenhaken entfernen zuverlässig Zecken in jeder Größe. Von der winzigen, hungrigen Jungzecke bis hin zum vollgesogenen, aufgequollenen Weibchen. Die Zeckenhaken lassen sich einfach an Hundeleine oder Schlüsselbund befestigen und überall hin mitnehmen. Der ARDAP Zeckenhaken mit Pinzette ist das perfekte Kombi-Werkzeug. Die eine Seite mit Zeckenhaken ist wie geschaffen zum sicheren Greifen, Festhalten und Herausziehen von Zecken. Die Pinzette an der anderen Seite entfernt sicher selbst kleinste Zecken sowie auch Fremdkörper wie Dornen oder Splitter. Mit diesen professionellen Tools ist die korrekte Zeckenentfernung auch an schwer zugänglichen Stellen bei Ihrem Haustier kein Problem.

Kränkliche Vierbeiner zeitnah beim Tierarzt vorstellen

Üblicherweise äußern sich Zeckenkrankheiten beim Hund durch Symptome, die innerhalb der ersten 1-2 Wochen nach dem Zeckenstich auftreten. Um als Halter alles richtig zu machen, müssen Sie kein Tierarzt oder Parasitologe sein. Es reicht, wenn Sie Ihren Hund liebevoll und aufmerksam beobachten, vor allem nach einem Zeckenstich, und jede auffällige Veränderung wie Fieber, Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden oder Lethargie vom Tierarzt abklären lassen.

Grundsätzlich gilt: Wenn Ihr Hund nach einem Zeckenbiss Krankheitssymptome zeigt oder sich sein Verhalten verändert, sollten Sie lieber heute als morgen einen Termin in der Tierarztpraxis Ihres Vertrauens vereinbaren. Die Früherkennung von Zeckenkrankheiten erfolgt in aller Regel durch Blut- oder PCR-Tests, mit denen Antikörper oder auch die Erreger direkt über die DNA nachgewiesen werden können.

Spot-On wird beim Hund aufgetragen

Gesund bleiben durch Prophylaxe

Schildzecken wie der Gemeine Holzbock und die Auwaldzecke sind sogenannte Lauerzecken, im Gegensatz zur Braunen Hundezecke, die als Jägerzecke bekannt ist. Holzbock und Auwaldzecke verbringen einen guten Teil ihres Lebens damit, auf einem Grashalm oder Blatt zu lauern und darauf zu warten, dass ein Wirtstier dicht genug an ihrem Lauerplatz vorbeikommt oder sich in unmittelbarer Nähe hinsetzt oder hinlegt. Dann muss die Zecke nur ihren Grashalm loslassen und vielleicht noch ein wenig krabbeln, um ins Fell bzw. auf die Haut Ihres Haustieres zu gelangen. Geeignete Wirte erkennt der Parasit mithilfe spezieller Sinnesorgane an seinem ersten Beinpaar, mit denen er unter anderem das CO2 in der Atemluft sowie die Körperwärme von Säugetieren wahrnimmt. Genau hier setzen repellierende (abwehrende) Mittel an, die bei richtiger Anwendung einem Zeckenbefall zuverlässig vorbeugen.

Abwehrende Mittel gegen Zecken für Ihren Hund

Der in den verschiedenen Zeckenschutzmitteln von ARDAP enthaltene Wirkstoff Pyrethrum aus der Chrysantheme ist ein hochwirksames Mittel und bietet direkt nach der äußeren Anwendung bei Ihrem Haustier einen zuverlässigen, abwehrenden Schutz gegen Zecken.

Mit dem ARDAP Zecken Spot-On für Hunde oder dem ARDAP Zeckenhalsband für Hunde sorgen Sie für einen lückenlosen Grundschutz für 4 Wochen bzw. 4 Monate pro Anwendung. Zur Ergänzung stehen Ihnen das ARDAP Zeckenspray und das ARDAP Zeckenpuder für Hunde & Katzen zur Verfügung. Damit können Sie besonders gefährdete Körperstellen zusätzlich schützen. Mit dem ARDAP Anti-Zecken Hundeshampoo beseitigen Sie zusätzlich gezielt Schmutz sowie unangenehme Gerüche und können das Fell Ihres Hundes hygienisch pflegen. Darüber hinaus profitiert Ihr Hund auch hier von einem effektiven, repellierenden Schutz.

Passendes Video mit Anwendungstipps:


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Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Tierarzt & Parasitologe

Autor - Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Tierarzt & Parasitologe

Professor Dr. med. vet. Norbert Mencke ist seit 2020 als veterinärmedizinisch wissenschaftlicher Dienst beratend für die Ardap Care GmbH tätig und ein Experte der Parasitologie mit langjähriger Erfahrung in Forschung und Lehre.