Zeckenbiss

Zeckenbisse erkennen und richtig behandeln

Zecken gehören zu den häufigsten Parasiten bei Haustieren und können auch Menschen stechen. Zum Blutsaugen verankern sie sich in der Haut und haften an der Einstichstelle, bis sie vollgesogen sind. Doch wie gefährlich sind Zeckenbisse wirklich für Haustiere und Menschen? Und was kann ich tun, um mein Haustier bestmöglich vor Zecken zu schützen?

Im folgenden Ratgeber, der in enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, einem erfahrenen Fachtierarzt für Parasitologie, entstanden ist, beantworten wir Ihnen wichtige Fragen rund um Zecken und den optimalen Zeckenschutz und informieren Sie über Produkte zur Zeckenabwehr von ARDAP sowie deren Anwendung.

Inhalt
Zeckenbiss am Bein juckt

Einen Zeckenbiss sicher erkennen

Wie sieht ein Zeckenbiss eigentlich aus? Diese Frage ist tatsächlich nicht unbedingt leicht zu beantworten. Sitzt die Zecke noch in der Haut fest, ist die Einstichstelle natürlich gut zu identifizieren. Nach dem Entfernen oder dem Abfallen der Zecke sieht man in der Regel allenfalls einen roten Punkt, der wie bei einem Mückenstich mehr oder weniger gerötet und/oder geschwollen sein kann. Einen Zeckenbiss ohne Zecke zu erkennen, ist daher für Laien und mit bloßem Auge meist nicht sicher möglich.

Charakteristisch für Zeckenbisse ist allerdings, dass Juckreiz und andere Hautreaktionen nicht sofort auftreten; oft werden sie erst spürbar, nachdem Sie die Zecke entfernt haben oder diese abgefallen ist. Das liegt daran, dass Zecken beim Anheften und Blutsaugen Speichel in die Wunde injizieren. Dieser enthält Substanzen, welche die Blutgerinnung hemmen und eine Entzündungsreaktion unterdrücken. Im günstigsten Fall für den Parasiten bleibt der Zeckenbiss bis zum Ende der Blutmahlzeit unentdeckt – dann lässt die vollgesogene Zecke freiwillig los und fällt ab.

Übrigens: Eine Zecke vollführt mit ihrem spezialisierten Stechapparat eine beeindruckende Kombination aus Stechen, Sägen, Beißen, Bohren und Saugen, um sich in der Haut eines Wirts zu verankern. Die Bezeichnung „Zeckenbiss“ ist zwar gebräuchlich, aber “Zeckenstich” wissenschaftlich korrekt.


Zecke Katze

Typische Einstichstellen bei Hund und Katze

Heimische Zecken wie der Gemeine Holzbock (lat. Ixodes ricinus) haben keine Augen und können weder aktiv jagen noch hoch klettern. Zudem benötigen sie eine hohe Luftfeuchtigkeit, um nicht auszutrocknen. Entgegen einem verbreiteten Mythos lassen sich Zecken also nicht von Bäumen auf ihre Opfer fallen. Stattdessen lauern sie auf Grashalmen oder im niedrigen Gebüsch darauf, dass ein Wirtstier vorbeikommt und sie mitnimmt, z. B. durch Abstreifen. Auch Tiere, die sich am Lauerplatz der Zecke hinsetzen oder hinlegen, sind für den Parasiten gut erreichbar.


Ist eine Zecke erst einmal im Hunde- oder Katzenfell angekommen, krabbelt sie zwischen den Haaren herum, bis sie eine gute Stelle zum Blutsaugen gefunden hat. Bevorzugte Einstichstellen sind gut durchblutete, möglichst dünnhäutige Bereiche. Hunde und Katzen werden von Zecken darum oft an Kopf und Hals, unter den Achseln sowie im Schulter- und Brustbereich gestochen. Grundsätzlich können Zeckenstiche jedoch an allen Körperstellen auftreten.

Zeckenbiss Hund

Was sind typische Symptome für einen Zeckenbiss bei Haustieren?

Tiere reagieren sehr individuell auf Zeckenstiche. Zu den typischen Symptomen gehören Rötungen und Schwellungen um die Einstichstelle sowie Juckreiz. Es kann passieren, dass Haustiere den Körper der Zecke abkratzen, sodass nur noch der Kopf bzw. vorderste Teil mit den Mundwerkzeugen in der Einstichstelle steckt. In den meisten Fällen wird dieser allerdings vom Körper problemlos als Fremdkörper abgestoßen.

Besonders empfindsame Haustiere können auf Zecken oder andere Parasiten mit Stress, vermehrter Aggressivität oder Niedergeschlagenheitreagieren. Treten nach dem Zeckenstich Symptome wie Fieber, geschwollene Lymphknoten, Erbrechen oder Lahmheit auf, sollten Sie den Hund oder die Katze tierärztlich untersuchen lassen. Manche Zecken tragen Krankheitserreger in sich, die sie an ihre Wirte weitergeben können, die im schlimmsten Fall gefährliche Krankheiten auslösen.

Übertragung von Krankheitserregern durch Zeckenbiss

Generell sind die einheimischen Zeckenarten nicht allzu wählerisch bei ihren Wirtstieren. Beherbergt eine Zecke Krankheitserreger, gibt sie diese jedoch nicht automatisch an jeden Wirt weiter, und auch aus der Übertragung von Erregern muss nicht zwingend eine Krankheit resultieren. Außerdem sind nicht alle durch Zecken übertragbaren Krankheiten für Mensch, Hund und Katze gleich gefährlich. Dennoch sollten Sie nichts dem Zufall überlassen und einem Zeckenbefall am besten mit repellierenden Mitteln vorbeugen.

Krankheiten beim Hund

Hunde werden in Deutschland vor allem vom Gemeinen Holzbock, aber auch von seltener vorkommenden Zeckenarten wie der Braunen Hundezecke (lat. Rhipicephalus sanguineus) oder Auwaldzecke (lat. Dermacentor reticulatus) gestochen. Alle heimischen Zeckenarten können Krankheitserreger übertragen, die für Hunde gefährlich sind, darunter:

  • FSME: Genau wie Menschen können auch Hunde durch einen Zeckenstich mit dem Virus, das die Frühsommer-Meningoenzephalitis auslöst, infiziert werden. Eine Erkrankung kann je nach Verlauf Symptome wie Fieber, Krämpfe, Benommenheit oder Lähmungen hervorrufen.
  • Borreliose: Sie kann sich bei Hunden und Menschen auf verschiedene Weise zeigen. Charakteristisch sind auch hier Fieber, Mattigkeit sowie Lymphknoten- und Gelenkschwellungen. Oft kommt Lahmheit durch Gelenkentzündungen hinzu, in der Folge kann sich eine Nierenentzündung entwickeln. Gegen Borreliose können Sie Ihren Hund impfen lassen.
  • Babesiose: Typische Symptome sind Fieber, Mattigkeit, Gelbsucht und rot gefärbter Urin. Die Krankheit zerstört die roten Blutkörperchen und kann, wenn sie unbehandelt bleibt, tödlich enden.
  • Ehrlichiose: Sie führt beim Hund zu Lethargie und Fieber, geschwollenen Lymphknoten, Gewichtsverlust und anderen Symptomen, die denen der Babesiose sehr ähnlich sein können.
  • Anaplasmose: Sie äußert sich vor allem durch Fieber, aber auch durch Erbrechen und Durchfall, blasse Schleimhäute, Lahmheit oder geschwollene Extremitäten.
  • Rickettsiose: Die Krankheitssymptome laufen je nach übertragener Rickettsienart sehr unterschiedlich ab. Sind aber in aller Regel mild und die charakteristischen Hautveränderungen (z. B. rote Stellen und Pusteln am Bauch) heilen meist ohne Behandlung ab.

Sie können einen Hund zwar nicht generell gegen Zecken impfen, doch bei rechtzeitiger Erkennung und Behandlung, z. B. mit Antibiotika, sind durch den Stich hervorgerufene Krankheiten meist gut behandel- und heilbar.

Weil zwischen dem Zeckenstich und dem Auftreten von Symptomen mehrere Tage bis Wochen liegen können, gehören regelmäßige Kontrollen ebenso zum Zeckenschutz wie gute Beobachtung und ggf. die Dokumentation (Notizen im Kalender) von Zeckenstichen. Noch besser ist es, mit zuverlässig repellierenden Mitteln einem Zeckenstich vorzubeugen.

Krankheiten bei der Katze

Bei Freigängerkatzen gehen ebenfalls die meisten Zeckenstiche auf das Konto des Gemeinen Holzbocks. Manchmal werden Katzen jedoch auch von der Braunen Hundezecke, der Auwaldzecke oder der Igelzecke gestochen. Zecken sind potenzielle Überträger für Infektionserreger wie Borrelia, Anaplamsa, Mykoplasma oder das Virus der Feline infektiösen Anämie. Allerdings kommt es bei Katzen sehr viel seltener als beim Hund zur Erkrankung mit Symptomen.

Selbst Borreliose verläuft bei Katzen nicht selten symptomfrei, und oft reichen die Selbstheilungskräfte für eine vollständige Genesung aus. Obwohl Katzen gegenüber parasitär übertragbaren Krankheiten widerstandsfähiger sind als Hunde, sind sie jedoch nicht sicher vor schweren Krankheitsverläufen und sollten daher ebenso gewissenhaft vor Zeckenstichen geschützt und ggf. behandelt werden.

Bei unspezifischen Symptomen bringt nur ein Tierarztbesuch bzw. Labortest endgültige Klarheit. Vereinbaren Sie daher frühzeitig einen Termin in der Tierarztpraxis, wenn Sie an Ihrer Katze nach einem Zeckenstich Krankheitsanzeichen oder Veränderungen im Verhalten bemerken.

Spot-On Behandlung gegen Zecken am Hund

Zeckenbisse richtig vorbeugen und behandeln

Das beste Mittel gegen Zecken ist die umfassende Vorbeugung. Mit repellierenden Mitteln, deren Wirkstoffe wie Pyrethrum aus der Chrysanthemenblüte Zecken abwehren bzw. vertreiben, können Sie verhindern, dass Ihr Haustier von Zecken und anderen Parasiten befallen wird. In der Regel ist das Risiko für Zeckenstiche zwischen Februar und Oktober am höchsten. Allerdings sind Zecken inzwischen ganzjährig aktiv. Ein umfassender Schutz sollte daher durchgängig erfolgen.

Hyalomma Zecke Größenvergleich zu Zeckenzange

Zecken selber entfernen oder lieber zum Tierarzt?

Haben Sie wegen fehlender Vorbeugung eine angeheftete Zecke entdeckt, sollte diese so schnell wie möglich entfernt werden.


Mit dem richtigen Werkzeug können Sie Zecken problemlos selbst entfernen. Besonders effizient und sicher geht das mit speziell dafür entwickelten Hilfsmitteln wie dem ARDAP Zeckenhaken. Dieser praktische Helfer lässt sich sehr gut mitnehmen, etwa am Schlüsselbund, an der Leine oder im Erste-Hilfe-Set. Auch mit dem Zeckenhaken mit Pinzette haben Sie für jede Zeckengröße (von winzig bis vollgesogen) das passende Werkzeug parat.

Zum Tierarzt müssen Sie wegen einer Zecke nur dann, wenn nach dem Stich und der Entfernung des Parasiten übermäßige Hautreaktionen, Fieber oder andere verdächtige Symptome auftreten.

Zecken bei Haustieren richtig entfernen

Egal, ob Sie den Parasiten mit der Zeckenzange, Pinzette oder einem Zeckenhaken entfernen: Ziehen Sie die Zecke gerade und mit einer gleichmäßigen Bewegung heraus. Vermeiden Sie Drehbewegungen oder ein „Schrauben“ in eine bestimmte Richtung.

Zur Desinfektion der Einstichstelle nach der Zeckenentfernung verwenden Sie ein möglichst mildes Desinfektionsmittel; alternativ können Sie einige Tropfen Alkohol auf ein Papiertaschentuch oder Läppchen geben und die Stelle damit betupfen. Mit dem Canosept Hautpflegespray lindern Sie anschließend den Juckreiz und können Hautreizungen und Entzündungen (z. B. durch Kratzen) vorbeugen.

Hund bekommt das ARDAP Zeckenhalsband um den Hals

Besser vorbeugen! Wirksamer Zeckenschutz durchs ganze Jahr

Katzen und Hunde sind durch die milderen Winter ganzjährig dem Risiko eines Zeckenbefalls ausgesetzt. Daher ist es wichtig, dass Sie für einen zuverlässigen Zeckenschutz sorgen. Das gelingt Ihnen ganz einfach mit dem ARDAP Zecken Spot-On für Hunde und Zecken Spot-On für Katzen, das in regelmäßigen Abständen auf die Haut im Nacken aufgetragen wird und auf Basis von Pyrethrum aus der Chrysanthemenblüte gleichzeitig auch Flöhe abwehrt. Alternativ beugt das praktisch anwendbare ARDAP Zeckenhalsband für Hunde und Zeckenhalsband für Katzen für bis zu 4 Monate lang einem Zeckenbefall zuverlässig vor.

Das ARDAP Zeckenspray sowie das ARDAP Zeckenpuder für Hund und Katze können gezielt auf Körperstellen aufgetragen werden, an denen sich Zecken besonders gern festsetzen. Sie können damit etwa Hals, Bauch, Pfoten und Schwanzansatz Ihres Tieres vor einem ausgedehnten Waldspaziergang oder Streifzug durch die Wiesen behandeln.

Ihren Hund können Sie mit dem ARDAP Zecken Shampoo für Hunde schonend reinigen und pflegen und sorgen zeitgleich für einen repellierenden, abwehrenden Zeckenschutz.

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Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Tierarzt & Parasitologe

Autor - Prof. Dr. med. vet. Norbert Mencke, Tierarzt & Parasitologe

Professor Dr. med. vet. Norbert Mencke ist seit 2020 als veterinärmedizinisch wissenschaftlicher Dienst beratend für die Ardap Care GmbH tätig und ein Experte der Parasitologie mit langjähriger Erfahrung in Forschung und Lehre.